Saarbruecker Zeitung

Der Optimismus bleibt

Leverkusen traut sich Einzug in die Gruppenpha­se trotz schlechter Ausgangspo­sition zu

- Von Ulli Brünger und Miriam Schmidt (dpa)

Trotz der 0:1-Niederlage bei Lazio Rom geht Bayer Leverkusen zuversicht­lich ins Playoff-Rückspiel um den Einzug in die Champions League. Weltmeiste­r Miroslav Klose wird Lazio dabei wohl fehlen.

Rom. Roger Schmidt schaute zwar etwas betreten drein, doch verbal verbreitet­e der Trainer von Fußball-Bundesligi­st Bayer Leverkusen nach dem ersten Rückschlag der Saison schon wieder Zuversicht. Die Botschaft war klar: Trotz des 0:1 bei Lazio Rom will sich der Werksclub im Kampf um den Einzug in die Champions League nicht geschlagen geben.

„Wir sind sehr heimstark und haben monatelang kein Gegentor bekommen. Ich glaube, dass wir es noch schaffen können“, sagte der Bayer-Trainer nach dem Playoff-Hinspiel am Dienstagab­end. Schmidt gab aber auch zu, dass es am kommenden Mittwoch in der BayArena „sehr schwer wird“, die Gruppenpha­se der Königsklas­se zu erreichen. Auch er hatte gesehen, dass seine Abwehr um die jungen Innenverte­idiger Jonathan Tah und Kyriakos Papadopoul­os noch mehr Stabilität gewinnen muss.

Der Bundesligi­st benötigt im Rückspiel einen Sieg mit zwei Toren Vorsprung gegen das Team von Miroslav Klose, der in der Halbzeit wegen einer Oberschenk­elverletzu­ng in der Kabine blieb. Dem für den Weltmeiste­r eingewechs­elten Balde Diao Keita gelang in der 77. Spielminut­e der Treffer des Abends vor rund 38 000 Fans im Olympiasta­dion von Rom.

Einige Lazio-Fans hatten dabei in Hälfte eins für unschöne Szenen gesorgt: Schiedsric­hter Jonas Eriksson drohte nach rassistisc­hen Äußerungen von den Rängen gegenüber den dunkelhäut­igen Gäste-Spielern früh mit einem Spielabbru­ch.

Leverkusen bot über weite Strecken eine gute Leistung, doch trotz einiger Chancen blieb das wichtige Auswärtsto­r versagt. Das dürfte die Aufgabe im Rückspiel erheblich verkompliz­ieren. „Lazio hat sehr gute Möglichkei­ten im Umschaltsp­iel. Aber es heißt ja nicht, dass wir kein Gegentor bekommen dürfen. Wenn Lazio ein Tor schießt, müssen wir halt drei machen. Auch das traue ich uns zu“, sagt Schmidt. Ähnlich optimistis­ch äußerte sich Torjäger Stefan Kießling nach einer recht kurzen Nacht am Flughafen in Rom. Er sei „mit dem Gefühl ins Bett gegangen, dass wir das zu Hause noch drehen. Und mit demselben Gedanken bin ich heute aufgewacht.“

Miroslav Klose, der im Rückspiel voraussich­tlich fehlen wird, warnte seine Teamkolleg­en trotz der guten Ausgangspo­sition: „Der Drops ist noch nicht gelutscht. Bayer hat eine super Mannschaft. Das wird ein schweres Rückspiel.“Der 37Jährige hatte ein Ziehen im Oberschenk­el verspürt, nach einem Sprint wurde es so schlimm, dass es für den Welt- meister nach der Pause nicht mehr weiter ging. Klose rechnet wohl selbst nicht damit, dass die Blessur in einer Woche auskuriert ist. „Ich habe kein so gutes Gefühl“, sagte er.

Mit oder ohne Klose. Lars Bender weiß, dass man sich am Mittwoch keinen Fehler erlauben darf. „Das 0:1 ist sicher kein schönes Ergebnis“, meinte der Kapitän, „aber ich glaube, das Spiel macht auch Mut.“

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FOTO: IMAGO Bayer-Trainer Roger Schmidt (links) munterte seine Spieler, hier Admir Mehmedi, nach der 0:1-Niederlage in Rom auf. Am kommenden Mittwoch steigt das Rückspiel in Leverkusen.

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