„Wir brauchen die Bundesliga“
Frauenfußball: Zweitligist 1. FC Saarbrücken will aufsteigen – De Backer mit Außenbandriss
Mit einem Kader von 32 Spielerinnen und Optimismus gehen die Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken in die neue Saison. Um starke Spielerinnen zu halten, soll der Aufstieg in die Bundesliga her. Probleme bereitet momentan die Infrastruktur.
Saarbrücken. Gestern hatte die Frauen-Abteilung des 1. FC Saarbrücken zur ersten Pressekonferenz der neuen Saison geladen. Neben Teammanager Winfried Klein und seinem Cheftrainer Taifour Diane war auch Milan Sasic vor Ort. Der Geschäftsführer Sport des Gesamtvereins äußerte sich gleich zu Beginn zum ständig wachsenden Stellenwert der Frauenfußball-Abteilung: „Im Gegenteil zu den Männern haben wir bei den Frauen bessere Chancen, die talentierten Nachwuchsspielerinnen im Verein zu halten. Sie haben hier schon früh die Möglichkeit, in der 2. Liga mitzuspielen“, erklärte Sasic und sah trotzdem noch Grund zur Steigerung: „Um auch die guten älteren Spielerinnen halten zu können, brauchen wir die 1. Bundesliga.“
Da sich die Saarbrückerinnen mit den Fußballern des SV Saar 05 Spiel- und Trainingsstätte teilen, gibt es seit deren Aufstieg in die Regionalliga mehr und mehr Terminkollisionen – vor allem im Trainingsbetrieb. Auch hier sieht Sasic Handlungsbedarf: „Wir wollen unse- ren Mädels eine Heimat schaffen. Einen Ort, an dem sie regelmäßig und ausgiebig trainieren können. Wir stehen in Verhandlungen und besichtigen viele Plätze, doch die Infrastruktur bleibt ein Störfaktor.“
Themen, die auch für Neuzugang Lena Reiter neu sind. Die U 17-Nationalspielerin kam von der JFG Saarlouis. Sie ist nach ihrem Wechsel sehr beeindruckt von ihrem neuen Verein. „Ich bin jetzt erst kurz hier, ha- be aber schon viel dazu gelernt. Eigentlich denkt man sich als 16-Jährige, dass man anders als die Älteren behandelt wird. Aber auf dem Platz sind wir alle gleich. Dieses Konzept finde ich an dem Verein sehr gut.“
Derzeit drei Verletzte Winfried Klein hat mit einem Kader von 32 Spielerinnen auf die Verletzungsmisere der vergangenen Spielzeit reagiert und sieht die Kaderplanung noch nicht für unbedingt beendet. „Wir haben mit Romina Konrad (Armbruch) und Jacqueline de Backer (Außenbandriss) jetzt schon wieder zwei Ausfälle. Auch Fabienne Schwenk hat sich mit Verdacht auf Außenband- und Syndesmosebandriss erst mal abgemeldet“, berichtete der Teammanager. Gerade der Ausfall von de Backer bedeutet einen enormen Qualitätsverlust in den ersten Wochen der neuen Saison.
Im ersten Pflichtspiel muss der FCS am kommenden Sonntag um 14 Uhr im DFB-Pokal zu Fortuna Köln (Regionalliga West). „Der Pokal hat für uns einen hohen Stellenwert“, sagt Cheftrainer Diane, „denn wir wollen weit kommen und an die großen Gegner rankommen. Wir wollen unseren Mädels zeigen, wo wir mit ihnen hin wollen.“Der 42-Jährige arbeitet seit dieser Saison in Doppelfunktion auch als Co-Trainer bei der Herrenmannschaft des FCS in der Regionalliga. Skeptiker könnten glauben, dass das zeitlich Probleme bringt. Sasic glaubt das nicht. Er verrät: „Als wir bei Taifour Diane angefragt hatten, ob er denn diesen Job übernehmen möchte, hat er gesagt, dass er dies nur tut, wenn er seine Mädels behalten darf.“