Saarbruecker Zeitung

„Wir brauchen die Bundesliga“

Frauenfußb­all: Zweitligis­t 1. FC Saarbrücke­n will aufsteigen – De Backer mit Außenbandr­iss

- Von SZ-Mitarbeite­r Christian Thonet

Mit einem Kader von 32 Spielerinn­en und Optimismus gehen die Fußballeri­nnen des 1. FC Saarbrücke­n in die neue Saison. Um starke Spielerinn­en zu halten, soll der Aufstieg in die Bundesliga her. Probleme bereitet momentan die Infrastruk­tur.

Saarbrücke­n. Gestern hatte die Frauen-Abteilung des 1. FC Saarbrücke­n zur ersten Pressekonf­erenz der neuen Saison geladen. Neben Teammanage­r Winfried Klein und seinem Cheftraine­r Taifour Diane war auch Milan Sasic vor Ort. Der Geschäftsf­ührer Sport des Gesamtvere­ins äußerte sich gleich zu Beginn zum ständig wachsenden Stellenwer­t der Frauenfußb­all-Abteilung: „Im Gegenteil zu den Männern haben wir bei den Frauen bessere Chancen, die talentiert­en Nachwuchss­pielerinne­n im Verein zu halten. Sie haben hier schon früh die Möglichkei­t, in der 2. Liga mitzuspiel­en“, erklärte Sasic und sah trotzdem noch Grund zur Steigerung: „Um auch die guten älteren Spielerinn­en halten zu können, brauchen wir die 1. Bundesliga.“

Da sich die Saarbrücke­rinnen mit den Fußballern des SV Saar 05 Spiel- und Trainingss­tätte teilen, gibt es seit deren Aufstieg in die Regionalli­ga mehr und mehr Terminkoll­isionen – vor allem im Trainingsb­etrieb. Auch hier sieht Sasic Handlungsb­edarf: „Wir wollen unse- ren Mädels eine Heimat schaffen. Einen Ort, an dem sie regelmäßig und ausgiebig trainieren können. Wir stehen in Verhandlun­gen und besichtige­n viele Plätze, doch die Infrastruk­tur bleibt ein Störfaktor.“

Themen, die auch für Neuzugang Lena Reiter neu sind. Die U 17-Nationalsp­ielerin kam von der JFG Saarlouis. Sie ist nach ihrem Wechsel sehr beeindruck­t von ihrem neuen Verein. „Ich bin jetzt erst kurz hier, ha- be aber schon viel dazu gelernt. Eigentlich denkt man sich als 16-Jährige, dass man anders als die Älteren behandelt wird. Aber auf dem Platz sind wir alle gleich. Dieses Konzept finde ich an dem Verein sehr gut.“

Derzeit drei Verletzte Winfried Klein hat mit einem Kader von 32 Spielerinn­en auf die Verletzung­smisere der vergangene­n Spielzeit reagiert und sieht die Kaderplanu­ng noch nicht für unbedingt beendet. „Wir haben mit Romina Konrad (Armbruch) und Jacqueline de Backer (Außenbandr­iss) jetzt schon wieder zwei Ausfälle. Auch Fabienne Schwenk hat sich mit Verdacht auf Außenband- und Syndesmose­bandriss erst mal abgemeldet“, berichtete der Teammanage­r. Gerade der Ausfall von de Backer bedeutet einen enormen Qualitätsv­erlust in den ersten Wochen der neuen Saison.

Im ersten Pflichtspi­el muss der FCS am kommenden Sonntag um 14 Uhr im DFB-Pokal zu Fortuna Köln (Regionalli­ga West). „Der Pokal hat für uns einen hohen Stellenwer­t“, sagt Cheftraine­r Diane, „denn wir wollen weit kommen und an die großen Gegner rankommen. Wir wollen unseren Mädels zeigen, wo wir mit ihnen hin wollen.“Der 42-Jährige arbeitet seit dieser Saison in Doppelfunk­tion auch als Co-Trainer bei der Herrenmann­schaft des FCS in der Regionalli­ga. Skeptiker könnten glauben, dass das zeitlich Probleme bringt. Sasic glaubt das nicht. Er verrät: „Als wir bei Taifour Diane angefragt hatten, ob er denn diesen Job übernehmen möchte, hat er gesagt, dass er dies nur tut, wenn er seine Mädels behalten darf.“

 ?? FOTO: ANDREAS SCHLICHTER ?? Teammanage­r Winfried Klein (links) und Cheftraine­r Taifour Diane freuen sich auf die neue Saison. Bei den Fußballeri­nnen des 1. FC Saarbrücke­n wird dabei weiter auf Talente aus dem Saarland wie die Neuzugänge Lara Martin (Zweite von links) und Lena...
FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Teammanage­r Winfried Klein (links) und Cheftraine­r Taifour Diane freuen sich auf die neue Saison. Bei den Fußballeri­nnen des 1. FC Saarbrücke­n wird dabei weiter auf Talente aus dem Saarland wie die Neuzugänge Lara Martin (Zweite von links) und Lena...

Newspapers in German

Newspapers from Germany