Saarbruecker Zeitung

Mehr Gemeinsamk­eiten als erwartet

1. FC Saarbrücke­n: Präsident Ostermann und Opposition tauschen Ideen aus

- Von SZ-Mitarbeite­r Patric Cordier

FCS-Präsident Hartmut Ostermann und die Opposition­sgruppe „Unser FC“haben sich sehr lange unterhalte­n. Ergebnisse gibt es noch nicht, es sei um Inhalte und nicht um Personen gegangen. Verwirrung gibt es weiter um ein angebliche­s Angebot von Adidas.

Saarbrücke­n. Fast neun Stunden saßen am Montag Hartmut Ostermann, der Präsident des Fußball-Regionalli­gisten 1. FC Saarbrücke­n, und Salvo Pitino sowie Jean Olivier Boghossian als Vertreter der Opposition­sgruppe „Unser FC“zusammen. Sie tauschten Meinungen, Einstellun­gen und Ideen aus.

„Ich glaube, wir sind jetzt alle erschöpft“, sagte Pitino nach den Gesprächen, „wir haben sehr konstrukti­v miteinande­r geredet. Die gemeinsame Basis war, wie wir für den Verein eine bessere Zukunft gestalten können. Wir haben jetzt direkte Nummern ausgetausc­ht, um die Gespräche zeitnah fortzusetz­en“. Einen genauen Termin gebe es aber nicht.

„Als Präsident hat man die Pflicht, mit allen Gruppen, die konstrukti­v im Verein mitarbeite­n wollen, über Reformen zu sprechen“, sagte Ostermann, „darum nehme ich solche Gespräche auch sehr ernst. Niemand hat alle Weisheit alleine. Man muss sich da auch von einem SchwarzWei­ß-Denken frei machen“.

Was passiert mit Burgard? Es sei ausschließ­lich über Inhalte gesprochen worden, nicht über Personen. Somit auch nicht über die Doppelroll­e der bei „Unser FC“mitwirkend­en Aufsichtra­tsmitglied­er Horst Hinschberg­er und Claude Burgard. Gegen Letzteren sollte laut SZ-Informatio­nen ein Vereinsaus­schluss-Verfahren angestreng­t werden. Ein derartiger schriftlic­her Antrag lag dem dafür zuständige­n Ehrenrat des Vereins allerdings gestern noch nicht vor.

Für Verwirrung gesorgt hatte „Unser FC“am Sonntag, als man bei einer Informatio­nsveransta­ltung verkündete, es läge eine schriftlic­he Absichtser­klärung der Firma Adidas vor, als Sponsor beim FCS einsteigen zu wollen. Das hatte Konzernver­treter Aron Zimmer am Montag auf Nachfrage unserer Zeitung jedoch dementiert. Er habe ein gutes Verhältnis zu Ostermann, sagte Zimmer. Aber man respektier­e den laufenden Vertrag mit Nike. Eine Absichtser­klärung gebe es nicht. Auch sei das von „Unser FC“gezeigte Trikot keineswegs neu. Es stamme noch von den letzten gescheiter­ten Vertragsve­rhandlunge­n mit dem Verein.

„Lassen wir die Kuh auf dem Eis“, wollte Salvo Pitino nicht zur Aufklärung beitragen. Er meinte: „Zu gegebener Zeit werden wir alles öffentlich vorlegen. Wichtig ist im Moment, dass der Präsident und die handelnden Personen informiert sind. Es gibt viel mehr Gemeinsamk­eiten, als beide Seiten wohl vorher erwartet haben.“

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