Saarbruecker Zeitung

Deutsche Springreit­er mit starkem EM-Auftakt

Drei von vier Startern bleiben ohne Abwurf – Nur Deußer patzt

- Von dpa-Mitarbeite­r Michael Rossmann

Die erste von drei Teilprüfun­gen war gestern für das deutsche Springreit­er-Team ein gelungener Auftakt zur Europameis­terschaft. Nur ein Reiter des Quartetts war in Aachen nicht ganz zufrieden.

Aachen. Trotz eines Patzers von Daniel Deußer haben die deutschen Springreit­er einen hervorrage­nden Start in die Europameis­terschaft erwischt. Das Gastgeber- Quartett gewann gestern in Aachen das Zeitspring­en vor Frankreich und führt vor den beiden Runden heute und morgen vor den Franzosen und Großbritan­nien. Drei von vier deutschen Startern blieben vor 20 000 Zuschauern im halbvollen Reiterstad­ion ohne Abwurf und sorgten nahezu für einen Auftakt nach Maß.

Vor voreiligem Jubel warnte aber der überragend­e Ludger Beerbaum. „Das ist noch ein weiter Weg“, sagte der 51-Jährige. Der Routinier liegt mit Chiara in der Einzelwert­ung auf Platz zwei. Es führt Pénélope Leprevost aus Frankreich mit Flora de Mariposa.

Das Fazit von Bundestrai­ner Otto Becker fiel nach der ersten Teilprüfun­g trotz des Abwurfs von Daniel Deußer „sehr gut“aus: „Alle vier haben sich top präsentier­t. Sie sind gut in Form“, meinte Becker.

Als Erste von insgesamt 94 Startern ritt Meredith Michaels-Beerbaum in den Parcours und zeigte mit Fibonacci in 71,85 Sekunden eine souveräne, aber risikoarme Runde. „Das war der Plan, dass ich solide anfange, und die anderen schneller reiten können“, erklärte die 45-Jährige. „Klar geht es schneller“, sagte die gebürtige US-Amerikaner­in. Sie wollte beim ersten internatio­nalen Einsatz ihres zehn Jahre alten Wallachs kein Risiko eingehen. Trotz der Vorlage ritt auch Christian Ahlmann mit Taloubet „kontrollie­rtes Risi- ko“. Der 40-Jährige aus Marl wollte unbedingt fehlerfrei bleiben, und das gelang ihm in 70,80 Sekunden.

Wesentlich eiliger hatte es Ludger Beerbaum. Der 51-Jährige ritt im Sattel von Chiara mit hohem Tempo durch den Parcours und blieb dabei in 69,17 Sekunden fehlerfrei.

Ausgerechn­et der am höchsten gehandelte Reiter patzte: Daniel Deußer kassierte mit Cornet D’Amour einen Abwurf, der in vier Strafsekun­den umgerechne­t wurde. Der in Belgien lebende Hesse lag damit im Einzel nur auf Rang 22 und lieferte somit das Streicherg­ebnis.

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FOTO: GENTSCH/DPA Ludger Beerbaum war im Sattel von Chiara gestern in 69,17 Sekunden der schnellste deutsche Springreit­er.

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