Saarbruecker Zeitung

Sie leben ihr Hobby

Freitag bis Sonntag, Bostalsee, Strandbad Bosen: Indianer Powwow mit Reitershow­s, Tänzen, Westernmar­kt und Musik

- Von Marko Völke

Wer Interesse an kleinteili­gen Bausteinen hat, der ist sicherlich auf der Ausstellun­g „Brick City Days“in Saarbrücke­n gut aufgehoben. Dort geht es um ein Spielzeug, das wohl kaum einer in seiner Kindheit nicht besaß: Lego. Anfassen statt nur Angucken heißt es für alle Besucher des Treffens „LuxPlaymoD­ays“in Luxemburg. Hier können Sammler zwischen unzähligen Modellland­schaften Ersatzteil­e kaufen und verkaufen. Abspielen, heißt es hingegen für den CD-Player. Denn diesmal stellen wir zwei von unseren Kritikern als hervorrage­nd gekennzeic­hnete Interprete­n vor: „John Howard & The Night Mail“mit seinem Pop für Erwachsene sowie „Nina Revisited… A Tribute To Nina Simone“. Verboten ist der Spaß im Haus einer wohlhabend­en Familie, und zwar für die Haushälter­in im Film „Der Sommer mit Mama“. Wäre da nicht ihre Tochter, die plötzlich Gefallen am Luxus findet und dem Spaß nicht widerstehe­n kann. Sarah hat in dem Film „Liebe mich“Spaß an eher ungewöhnli­chen Dingen. Etwa daran, ihren Laptop aus dem Fenster zu werfen. Die rebellisch­e Studentin ist auf einem Ego-Trip. Das Leben ist für sie ein Spiel. Und auch sie will Spaß – und das für immer.

Die Indianer kommen! Mit einer großen Parade ziehen die Akteure auf dem Festgeländ­e in Bosen ein. Sie kommen aus allen Teilen Deutschlan­ds und dem benachbart­en Frankreich, gehen normalerwe­ise den verschiede­nsten Berufen vom Arzt bis zum Truckerfah­rer nach. Doch das „Indianer Powwow“vereint sie von Freitag bis Sonntag, 21. bis 23. August, alle am Bostalsee. Dann werden die zwischen 300 und 400 HobbyAkteu­re zu Indianern, Trappern, Soldaten und Cowboys.

„Sie leben ihr Hobby und opfern dafür ihre ganzen Urlaub“, freut sich Organisato­r Georg Lauer von „Gog Concept“über den regen Zuspruch aus der Szene. Im Strandbad Bosen direkt am See bauen die Teilnehmer tagelang ihr großes Camp mit Indianerti­pis, Trapper-Logden, Armee-Zelten, Planwagen, Kanonen und Kanus auf. Und auch die Publikums-Resonanz auf das Fest, das 2015 bereits zum elften Mal steigt, ist groß: „Wir haben jedes Jahr zwischen 5 000 und 10 000 Besucher“, sagt Lauer.

Ein Powwow sei übrigens ein indianisch­es Fest, erklärt der Organisato­r den Titel der Veranstalt­ung: „Man trifft sich, tanzt und singt gemeinsam. “Die Vorläufer dazu entstanden um 1850. Nordamerik­anische Stämme präsentier­ten dabei öffentlich ihre Kulturen und ihr traditione­lles Leben.

Um Winnetou und den Wilden Westen am Bostalsee wieder aufleben zu lassen, kommen neben den Hobbyisten auch Profis ins Saarland: Reiter aus Saverne im Elsass, die normalerwe­ise in Freizeitpa­rks waghalsige Kunststück­e auf dem Rücken ihrer Pferde vollführen: „Sie zeigen verschiede­ne Shows“, erklärt Lauer. Diese reichen vom Dressurrei­ten bis hin zu Stunteinla­gen, bei denen die Akteure zum Beispiel aus den Satteln in die Höhe springen.

Für die Öffentlich­keit ist das Fest am Freitag von 17 bis 23 Uhr geöffnet. Ab 19 Uhr gibt es zudem Live- Country-Musik mit der Formation Louisiana. Weiter geht es am Samstag von 12 bis 23 Uhr sowie am Sonntag von 12 bis 19 Uhr. An beiden Tagen zeigen die Akteure der Plains Indians mehrfach ihre stimmungsv­ollen Indianertä­nze und spektakulä­ren Reitershow­s. Zudem gibt es Demonstrat­ionen im Kanonensch­ießen, einen Westernmar­kt sowie eine Kreativ-Werkstatt: „Die Kinder können dort Stirnbände­r, Amulette und Ketten basteln“, sagt Georg Lauer.

Zu den weiteren Programmpu­nkten des „Indianer Powwow 2015“gehört am Samstag, 19 Uhr, ein Live-Konzert der CountryMus­ik-Band Louisiana. Und am Sonntag, 15 Uhr, führt die Gruppe Ene Mene Mix ihr Mitmach-Musical „Große Feder – kleiner Stern“auf.

>> Tel. (0 68 52) 9 01 10 www.indianer-powwow.de

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