Sie leben ihr Hobby
Freitag bis Sonntag, Bostalsee, Strandbad Bosen: Indianer Powwow mit Reitershows, Tänzen, Westernmarkt und Musik
Wer Interesse an kleinteiligen Bausteinen hat, der ist sicherlich auf der Ausstellung „Brick City Days“in Saarbrücken gut aufgehoben. Dort geht es um ein Spielzeug, das wohl kaum einer in seiner Kindheit nicht besaß: Lego. Anfassen statt nur Angucken heißt es für alle Besucher des Treffens „LuxPlaymoDays“in Luxemburg. Hier können Sammler zwischen unzähligen Modelllandschaften Ersatzteile kaufen und verkaufen. Abspielen, heißt es hingegen für den CD-Player. Denn diesmal stellen wir zwei von unseren Kritikern als hervorragend gekennzeichnete Interpreten vor: „John Howard & The Night Mail“mit seinem Pop für Erwachsene sowie „Nina Revisited… A Tribute To Nina Simone“. Verboten ist der Spaß im Haus einer wohlhabenden Familie, und zwar für die Haushälterin im Film „Der Sommer mit Mama“. Wäre da nicht ihre Tochter, die plötzlich Gefallen am Luxus findet und dem Spaß nicht widerstehen kann. Sarah hat in dem Film „Liebe mich“Spaß an eher ungewöhnlichen Dingen. Etwa daran, ihren Laptop aus dem Fenster zu werfen. Die rebellische Studentin ist auf einem Ego-Trip. Das Leben ist für sie ein Spiel. Und auch sie will Spaß – und das für immer.
Die Indianer kommen! Mit einer großen Parade ziehen die Akteure auf dem Festgelände in Bosen ein. Sie kommen aus allen Teilen Deutschlands und dem benachbarten Frankreich, gehen normalerweise den verschiedensten Berufen vom Arzt bis zum Truckerfahrer nach. Doch das „Indianer Powwow“vereint sie von Freitag bis Sonntag, 21. bis 23. August, alle am Bostalsee. Dann werden die zwischen 300 und 400 HobbyAkteure zu Indianern, Trappern, Soldaten und Cowboys.
„Sie leben ihr Hobby und opfern dafür ihre ganzen Urlaub“, freut sich Organisator Georg Lauer von „Gog Concept“über den regen Zuspruch aus der Szene. Im Strandbad Bosen direkt am See bauen die Teilnehmer tagelang ihr großes Camp mit Indianertipis, Trapper-Logden, Armee-Zelten, Planwagen, Kanonen und Kanus auf. Und auch die Publikums-Resonanz auf das Fest, das 2015 bereits zum elften Mal steigt, ist groß: „Wir haben jedes Jahr zwischen 5 000 und 10 000 Besucher“, sagt Lauer.
Ein Powwow sei übrigens ein indianisches Fest, erklärt der Organisator den Titel der Veranstaltung: „Man trifft sich, tanzt und singt gemeinsam. “Die Vorläufer dazu entstanden um 1850. Nordamerikanische Stämme präsentierten dabei öffentlich ihre Kulturen und ihr traditionelles Leben.
Um Winnetou und den Wilden Westen am Bostalsee wieder aufleben zu lassen, kommen neben den Hobbyisten auch Profis ins Saarland: Reiter aus Saverne im Elsass, die normalerweise in Freizeitparks waghalsige Kunststücke auf dem Rücken ihrer Pferde vollführen: „Sie zeigen verschiedene Shows“, erklärt Lauer. Diese reichen vom Dressurreiten bis hin zu Stunteinlagen, bei denen die Akteure zum Beispiel aus den Satteln in die Höhe springen.
Für die Öffentlichkeit ist das Fest am Freitag von 17 bis 23 Uhr geöffnet. Ab 19 Uhr gibt es zudem Live- Country-Musik mit der Formation Louisiana. Weiter geht es am Samstag von 12 bis 23 Uhr sowie am Sonntag von 12 bis 19 Uhr. An beiden Tagen zeigen die Akteure der Plains Indians mehrfach ihre stimmungsvollen Indianertänze und spektakulären Reitershows. Zudem gibt es Demonstrationen im Kanonenschießen, einen Westernmarkt sowie eine Kreativ-Werkstatt: „Die Kinder können dort Stirnbänder, Amulette und Ketten basteln“, sagt Georg Lauer.
Zu den weiteren Programmpunkten des „Indianer Powwow 2015“gehört am Samstag, 19 Uhr, ein Live-Konzert der CountryMusik-Band Louisiana. Und am Sonntag, 15 Uhr, führt die Gruppe Ene Mene Mix ihr Mitmach-Musical „Große Feder – kleiner Stern“auf.
>> Tel. (0 68 52) 9 01 10 www.indianer-powwow.de