Neue Angriffe auf Asylbewerberheime
Berlin/Neustadt. Erneut hat es Anschläge auf Asylbewerberheime gegeben. In Berlin wurden nach Angaben von Ermittlern drei Verdächtige festgenommen, die brennende Holzlatten auf das Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Marzahn geworfen haben sollen. Im bayerischen Neustadt an der Waldnaab brach laut Polizei aus zunächst ungeklärter Ursache ein Brand in einem Asylbewerberheim aus. Drei Männer sollen vom Ort des Feuers geflohen sein. Verletzt wurde in beiden Fällen niemand.
Im thüringischen Suhl ermittelt nach den Krawallen in einem Flüchtlingsheim jetzt eine Sonderarbeitsgruppe der Polizei. Sie wertet Beweismittel aus und ver- nimmt Zeugen, sagte ein Sprecher gestern. Es gebe bisher „relativ sichere“Erkenntnisse zu einem konkreten Tatverdächtigen. Weitere Details nannte der Sprecher nicht. Der Streit war vermutlich ausgebrochen, nachdem ein Heimbewohner Seiten aus einem Koran herausgerissen hatte.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann fordert wegen der stark steigenden Flüchtlingszahlen den Einsatz von 1000 zusätzlichen Bundespolizisten an der Grenze zu Österreich. Mehr als 70 Prozent der prognostizierten 800 000 Asylbewerber in Deutschland kämen in Bayern an, sagte Herrmann. „Damit tragen wir bei der Erstregistrierung mit Abstand die Hauptlast.“afp/dpa
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