Saarbruecker Zeitung

Auf den Spuren der alten Kelten

Eine Tour auf den Donnersber­g und ins Keltendorf Steinbach

- Von SZ-Mitarbeite­r Willy Storck

Die Kelten haben vielerorts ihre Spuren im Land hinterlass­en. Große Grabhügel und vor allem Wallanlage­n ihrer Siedlungen erinnern an sie. Am Donnersber­g in der Nordpfalz kann man ihrer Geschichte nachspüren.

Steinbach. Als eindrucksv­olles Bergmassiv, mit 687 Metern auf dem Königsstuh­l das höchste überhaupt in der Pfalz, ragt er aus der nordpfälzi­schen Landschaft: der Donnersber­g zwischen Rockenhaus­en und Kirchheimb­olanden. Ein Trummmit einer 300 Hektar großen Hochfläche und mehreren Kuppen. Gekrönt vom in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunder­ts errichtete­n Ludwigstur­m, von dessen Aussichtsp­lattform sich ei- ne Rundsicht bis zum Hunsrück, Odenwald und Nordschwar­zwald bietet.

Eine solch gewaltige Landmarke blieb vor über 2000 Jahren auch den Kelten nicht verborgen, die auf dem Massiv ein Oppidum, also eine große Siedlung, errichtete­n und mit einem 8,5 Kilometer langen Ringwall versahen. Etliches davon kann man noch gut erkennen, manches ist auch rekonstrui­ert worden. Teile des Ringwalls können auf dem Keltenweg erwandert werden, der entlang des östlichen Hauptwalls verläuft.

Einen Eindruck davon, wie das so gewesen sein könnte bei den Kelten, vermittelt das Keltendorf in Steinbach unterhalb des Donnersber­g-Südhangs. Hier wurde eine keltische Siedlung nachgebaut, bestehend aus sechs Gebäuden samt Toranlage und Wachtturm. Besucher sollen selbst Hand anlegen, keltische Handwerkst­echniken ausprobier­en, zum Beispiel Feuer nach alter Art machen, Glasperlen herstellen oder am Gewichtswe­bstuhl zu weben versuchen. Vor allem Schulklass­en und Jugendgrup­pen nehmen solche Angebote gerne an.

Aber Themen wie Metallvera­rbeitung, die Herstellun­g von Bogen und Pfeilen oder der keltische Hausbau sind auch für Erwachsene und Familien sehr interessan­t. Ganz nebenbei lässt sich lernen, dass die Kelten keine Barbaren waren, sondern erfindungs­reiche Handwerker, die weitreiche­nde Handelsbez­iehungen unterhielt­en. Die Eindrücke von der reizvollen Landschaft rund um den massigen Donnersber­g gibt es gratis dazu.

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