Mit fünf Jahren Garantie auf Kundenfang
Hyundai bietet sein neues Kompakt-SUV wieder unter dem alten Namen Tucson an – Dynamisch geschneidertes Blechkleid
Hyundai nennt sein neues kompaktes SUV wieder Tucson und greift damit den Namen des VorVorgängers auf. Im Vergleich zum direkten Vorfahren, dem eben auslaufenden ix35, legt der leichte Geländegänger um 6,5 Zentimeter in der Länge zu.
Offenbach. Wer an US-amerikanische Großstädte denkt, wird auf Namen wie New York, Los Angeles oder Washington kommen. Arizonas zweitgrößte Stadt Tucson (gesprochen: Tuson) dürfte hierzulande weniger bekannt sein. Gleiches gilt für Hyundais erstes leichtes Geländemodell, das nach der amerikanischen Stadt benannt wurde. Ab 2005 wurde der Hochbeiner bei uns aber immerhin 52 000 Mal verkauft, der Nachfolger ix35 fand ab 2010 rund 90 000 Käufer.
Nun folgt die Rückkehr zum alten Namen in ganz neuem Blechkleid. Vorn fällt der große, sechseckige Kühlergrill auf, der von lang gezogenen Scheinwerfern eingerahmt wird, die Hyundai auf Wunsch erstmals auch mit dem hellen LED-Licht liefert. Die leicht abfallende Dachlinie mündet in einen dezenten Spoiler, unter dem die schmale und schräge Heckscheibe sitzt.
Durch die aufsteigende Fensterlinie und die kräftigen Radhäuser wirkt der Tucson sehr dynamisch.
Von da aus geht es in drei Wellen nahezu senkrecht auf den Boden. Auf dem ersten Kamm sitzen die spitz zulaufenden Rücklichter, der zweite ebbt Richtung Nummernschild ab, der dritte schließlich dient als Heckschürze. Gegenüber dem Vorgänger hat der Tucson sechseinhalb Zentimeter an Länge gewonnen, bleibt aber mit 4,48 Metern recht kompakt. In der Breite haben ihm die Designer drei Zentimeter Zuwachs gegönnt. Sein Radstand legte ebenfalls um drei Zentimeter zu und misst nunmehr 2,67 Meter, was vor allem den Passagieren
Das Cockpit entspricht europäischem Geschmack.
im Fond zugute kommt. Der dortige mittlere Sitz mit sehr kurzer Kopfstütze ist für Erwachsene ungeeignet. Ansonsten hat Hyundai auf allen Plätzen reichlich Raum spendiert.
Im Innenraum stößt man auf eine bunte Mischung von Materialien. Neben nachgiebigen Plastikverkleidungen findet sich harter, billiger Kunststoff an der Armaturentafel. Auch der Lederbezug des Lenkrads ist nicht so weich, wie das mittlerweile selbst bei den koreanischen Herstellern üblich ist. Auf den ersten Blick wirkt die Verarbeitung gut, wenn man mit dem großen Panoramadach unterwegs ist, klappert allerdings dessen Verkleidung.
Ab sofort bietet Hyundai zwei Benzin- und drei Dieselmotoren an. Mit 132 PS/97 kW aus 1,6 Liter Hubraum kostet der Einstiegsbenziner mit Frontantrieb 22 400 Euro. Mit Turbolader leistet der gleiche Motor 177 PS/ 130 kW und ist auf Wunsch mit siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb zu haben.
Wer lieber Diesel fährt, kann zwischen einem 1,7-Liter-Aggregat mit 116 PS/85 kW und den beiden 2,0-Liter-Maschinen mit 136 PS/100 kW sowie 185 PS/136 kW wählen. Für die Diesel steht auch ein sechsstufiges Automatikgetriebe zur Wahl. Der Allradantrieb kostet 1900 Euro Aufpreis.
Auf ersten Testfahrten punktete der Tucson mit guter Straßenlage. Bei hohen Drehzahlen schwoll die Geräuschkulisse bei Benzin- und Dieseltriebwerken deutlich an. Das straff abgestimmte Fahrwerk ist mit einer leichtgängigen Lenkung kombiniert. Dem VW Tiguan und anderen direkten Rivalen wie Nis- san Qashqai, Ford Kuga oder Toyota RAV4 soll der Tucson auch mit einer Fünf-Jahres- Garantie ohne Kilometerbegrenzung auf den Leib rücken. Und mit reichlich Assistenzsystemen, denn vom Tote-WinkelWarner über einen NotbremsAssistenten bis hin zur automatischen Tempolimit-Erkennung kann je nach persönlicher Vorliebe so ziemlich alles an Bord sein, was das Autofahren im Alltag erleichtert.