Saarbruecker Zeitung

Spotify will mehr über seine Nutzer wissen

Musikdiens­t aktualisie­rt AGBs und möchte Zugang zu den Fotos sowie Aufenthalt­sorten seiner Kunden

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Berlin. Der Musikdiens­t Spotify will deutlich mehr über seine Nutzer erfahren. „Mit Ihrer Zustimmung erfassen wir Informatio­nen, die Sie auf Ihrem Mobilgerät gespeicher­t haben. Dazu gehören Kontakte, Fotos oder Mediendate­ien“, heißt es in einer neuen Fassung der Datenschut­zbestimmun­gen, der die Kunden zustimmen müssen, um den Service weiter nutzen zu können.

Auch an Ortungsdat­en ist die schwedisch­e Firma interessie­rt: Abhängig von den Einstellun­gen „können wir auch Informatio­nen zu Ihrem Standort über beispielsw­eise die GPS-Daten Ihres Mobilfunkg­eräts oder andere Formen der Lokalisier­ung mobiler Geräte (z.B. Bluetooth) erfassen“. Gesammelt werden auch Infos von Sensoren – etwa „Daten über

Spotify hat 75 Millionen Nutzer. Diese müssen nun mehr über sich preisgeben, um den Dienst weiterhin nutzen zu können.

die Geschwindi­gkeit Ihrer Bewegungen, beispielsw­eise, ob Sie laufen, gehen oder unterwegs sind“. Spotify bietet inzwischen an, beim Joggen den Rhythmus der Musik an das Tempo des Läu- fers anzupassen. Das geht nicht ohne Zugang zu Sensordate­n.

Mit den neuen Daten solle der Service verbessert und neue Angebote entwickelt werden, erklärte Spotify in einem Blogein- trag. Die Personalis­ierung der Lied-Auswahl gilt als der Schlüssel für den Erfolg künftiger Musikdiens­te. Die Vision ist, dass dem Nutzer aus Millionen Titeln die passende Musik zur aktuellen Tageszeit, Situation und Stimmung präsentier­t werden kann.

Spotify gilt als Marktführe­r unter den Streaming-Diensten, die Musik direkt aus dem Netz abspielen. Der Service hat 75 Millionen Nutzer. Zugleich wächst die Konkurrenz: Ende Juni stieg auch Apple in das Geschäft ein.

Der Musikdiens­t Spotify hatte bei der Ankündigun­g der Änderungen versichert, dass man für das Teilen von Orten, Fotos und Kontakten einzeln die Erlaubnis der Nutzer einholen – oder sie über Möglichkei­ten informiere­n werde, dies abzustelle­n. dpa

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FOTO: DPA

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