Aus der packenden Buchvorlage wird ein müdes Dramolett
Der Flug der Störche, Samstag, 0.30 Uhr, ZDF: Da schreibt einer einen echten Reißer. Undweil der Stoff gut ist, lässt die Verfilmung nicht lange auf sich warten. Heißt das aber auch gleich, dass der Film einen vomHocker reißt? Im Fall von „Der Flug der Störche“lautet die Antwort: Nein! Mit seinem Romanerstling ist Autor Jean-Christophe Grangé („Die purpurnen Flüsse“) seinerzeit ein beinhartes Buch über Organraub und Störche, die als Diamantenkuriere missbraucht werden, gelungen. Eine Hetzjagd über mehrere Kontinente, bei der sich einem alle Nackenhaare aufstellen. Die Verfilmung von Regisseur Jan Kounen soll diesen internationalen Faktor ebenfalls bedienen – bringt es aber allenfalls auf einen farbenfrohen Bilderreigen. Wenn auch mit beeindruckenden Schauplätzen von Montreux bis Südafrika. Dazwischen eingebettet die Handlung um einen traumatisierten jungen Mann (Harry Treadaway) auf der Suche nach seiner Identität. Und obwohl das ZDF im Rahmen seiner Filmnacht dem Dramolett zur vorgerückten Stunde Raum für einen zweiten Teil im Anschluss lässt, will sich kein rechter Thrill einstellen. Daran ändern auch Soft- Sex-Liebeleien mit einer israelischen Soldatin nichts. Schon gar nicht die ständigen Rückblenden in die traurige Vergangenheit des Protagonisten. Dann doch lieber eine Tierdoku überMeister Adebar.