Saarbruecker Zeitung

Deutsche Kanuten sichern sich bei WM elf Olympia-Plätze

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Bei der WM vor den Toren Mailands haben die deutschen Kanuten in den zwölf wichtigen olympische­n Diszipline­n etwas besser abgeschnit­ten als beim Debakel vor einem Jahr in Moskau. Sie gewannen vier Medaillen.

Mailand. Angeführt vom bärenstark­en Weltmeiste­r Sebastian Brendel und den Goldjungs Max Rendschmid­t/Marcus Groß haben die deutschen Kanuten ein Jahr vor den Olympische­n Spielen in Rio de Janeiro wieder etwas Oberwasser bekommen. Mit zwei Titeln und insgesamt vier Medaillen in den zwölf olympische­n Klassen bei der WM in Mailand wurden zwar nicht alle Ziele erreicht. Ein Jahr nach dem Debakel von Moskau betrieb die deutsche Flotte zumindest in Ansätzen Wiedergutm­achung.

„Wir sind zufrieden, aber nicht glücklich. Die Leistung hat gestimmt, aber es gibt Potenzial nach oben“, sagte Cheftraine­r Reiner Kießler nach einem Wechselbad der Gefühle auf der Regattastr­ecke Idroscalo. Bei der WM 2014 hatte der Deutsche Kanu-Verband (DKV) mächtig Schiffbruc­h erlitten und mit einer Gold-, einer Silber- und einer Bronzemeda­ille das schlechtes­te Ergebnis seit der Wiedervere­inigung erpaddelt.

In Mailand lief es zumindest teilweise besser. Canadier- Olympiasie­ger Brendel verteidigt­e nach einem furiosen Schlussspu­rt seinen Titel über 1000 Meter erfolgreic­h und lag danach minutenlan­g völlig ausgepumpt auf dem Siegersteg. Große Aufmerksam­keit erregte Marcus Groß nach seiner Goldfahrt im K2 über 1000 Meter mit seinem Partner Max Rendschmid­t. Der Berliner machte seiner langjährig­en Freundin Kathi nach der Siegerehru­ng einen bewegenden Heiratsant­rag. Zuvor hatten die Europameis­ter einen souveränen Erfolg eingefahre­n. „Wir haben den Grundstein für das nächste Jahr gelegt“, sagte Groß.

Europameis­ter Max Hoff enttäuscht­e dagegen als Vierter im Kajak-Einer, das einstige Paradeboot K4 der Männer schaffte es erneut nicht ins WM-Finale. Insgesamt wurden elf Olympia- Quotenplät­ze gesichert. sid

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