Trotz Rekordtor enttäuscht
Hoffenheimer Kevin Volland trifft beim 1:2 gegen die Bayern nach neun Sekunden
Auch im 15. Anlauf hat es für die TSG Hoffenheim nicht mit einem Sieg gegen den FC Bayern München geklappt. Und das, obwohl Stürmer Kevin Volland den Rekord für das früheste Bundesliga-Tor nach nur neun Sekunden Spielzeit egalisierte.
Sinsheim. Kevin Volland konnte sich über sein Rekordtor gegen die Bayern nicht freuen. Obwohl der Stürmer des Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim schon nach neun Sekunden zur Führung getroffen hatte, stand sein Team am Ende mit leeren Händen da. „Es überwiegt die Enttäuschung. Du hast die Chance, den Sack zuzumachen, und dann bekommst du in der 90. Minute das 1:2. Das ist schon bitter“, sagte Volland.
Dabei ging es am Samstag prächtig los. Anstoß Bayern München, Fehlpass David Alaba, Abschluss Volland. Wie Leverkusens Karim Bellarabi in der Vorsaison traf der Hoffenheimer nach nur neun Sekunden – Bundesliga-Rekord egalisiert. „Es gehört auch Glück dazu, dass mir der Ball so vor die Füße fällt. Das war natürlich eine Einladung, aber ich stehe auch richtig. Das ist dann Instinkt. Da denkt man nicht zu viel nach“, schilderte Volland die Szene, in der er NationalTorwart Manuel Neuer tunnelte. Auf der Habenseite blieb letztlich aber nur der Eintrag in die Geschichtsbücher und das Wissen um eine couragierte Leistung. Volland und seine Sturmpartner Kevin Kuranyi sowie Pascal Zuber störten unermüdlich vorne, die Bayern kamen kaum zu ihrem gefährlichen Kurzpass-Spiel.
Aber noch nicht mal die GelbRote Karte gegen Jerome Boateng in der 73. Minute nach einem Handspiel im Strafraum konnte den Rekordmeister beim 2:1 (1:1)-Sieg nicht stoppen. Den fälligen Elfmeter schoss Eugen Polanski an den Pfosten und vergab damit den möglichen ersten Bundesligasieg für die TSG im 15. Anlauf gegen die Bayern.
Vor 30 150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-NeckarArena gelang Thomas Müller nach einem der starken Flankenläufe von Douglas Costa über die linke Seite mit seinem dritten Saisontor der Ausgleich (41.). „Ich bin sehr zufrieden, vor allem mit der Leistung. Das war eines der besten Bundesligaspiele meiner Mannschaft in den vergangenen drei Jahren“, lobte Bayern-Trainer Pep Guardiola. Die Münchner bestimmten das Geschehen, brachten sich durch viele unerzwungene Fehler aber immer wieder aus dem Rhythmus.
Nach dem Wechsel boten sich weitere Großchancen. Arturo Vidal traf nur die Latte (66.). Müller, der vor der Pause an den Außenpfosten geflankt hatte, traf den Pfosten (88.). Der erst spät für Philipp Lahm eingewechselte Robert Lewan- dowski scheiterte dreimal am starken TSG-Torwart Oliver Baumann, ehe er die Bayern mit dem späten Siegtor in der 90. Minute doch noch für ihre Leidenschaft belohnte.
Die TSG Hoffenheim steht unmittelbar vor der Verpflichtung des chilenischen Nationalspielers Eduardo Vargas vom SSC Neapel. Das bestätigte 1899-Sportdirektor Alexander Rosen nach dem 1:2 gegen Rekordmeister Bayern München, das der 25 Jahre alte Wunschspieler für die Offensive bereits im Stadion verfolgt hatte. Auch den Medizincheck habe Vargas bereits bestanden.