Hydac garantiert nach Großbrand alle Jobs
Feuer bei Hydac brach in Gummi-Lager aus – Schaden in zweistelliger Millionenhöhe
Sulzbach. Der Hydraulik-Spezialist Hydac hat seinen Mitarbeitern nach dem verheerenden Feuer in seinem Sulzbacher Werk eine Job- Garantie gegeben. Bei den direkt von der Zerstörung der Produktionshalle betroffenen Mitarbeitern könne es sein, dass sie in anderen Betriebsteilen weiterbeschäftigt würden, teilte die Firmenleitung gestern mit.
Die Mitarbeiter seien betroffen, aber auch hochmotiviert – so beschreiben Manager die Stimmung bei Hydac nach dem verheerenden Brand. Es war das größte Unglück der Firmengeschichte. Wie geht es weiter?
Sulzbach. Einen Tag nach dem Großbrand in Werk 2 trat die Firma Hydac gestern per Pressekonferenz an die Öffentlichkeit. Frank Bauer, Produktionsbereichsleiter der Speichertechnik, und Marketing-Leiter Daniel Enders betonten ausdrücklich, dass nach dem größten Unglück in der Firmengeschichte der Hydac kein Arbeitsplatz verloren gehen werde und die Lohnfortzahlung sichergestellt sei. Die Arbeitsplätze von 250 Mitarbeitern seien betroffen, man erörtere betriebsintern gerade verschiedene Modelle, die es ermöglichten, sie in anderen Betriebsstätten weiterbeschäftigen zu können. Der durch den Brand verursachte Schaden liege nach ersten Erkenntnissen in zweistelliger Millionenhöhe.
In der zerstörten Produktionsstätte wurden hydraulische Speicher gefertigt, beispielsweise Federungssysteme für Traktoren oder Industriepressen mit ganz unterschiedlichen Funktionen. An Ort und Stelle, so Frank Bauer, werde man die Produktion wieder aufnehmen, bis dahin könne ein halbes bis Dreivierteljahr ins Land gehen. ,,Der Hydac-Firmenverbund wird noch enger zusammenrücken“, um den Kundenaufträgen schnellstmöglich nachzukommen, so Daniel Enders. ,,Natürlich sind wir betroffen, aber auch hochmotiviert“, erklärten die Hydac-Vertreter.
Was sie indessen ,,sehr berührt“habe, sei die überwältigende Anteilnahme nach dem Unglück, große Solidarität und Hilfsangebote von vielen Seiten. Zurzeit sei man mit Hochdruck dabei, die Situation zu meistern und wieder Normali- tät herbeizuführen. Und sich um die Mitarbeiter zu kümmern, deren Betroffenheit doch enorm sei.
Gestern konnte man derweil das ganze Ausmaß der Brandkatastrophe begutachten. Ein beißender Geruch lag in der Luft, die Verwüstungen sind enorm. Trauriger Anblick im Verwaltungstrakt: ein im schmalen Flur stehender verwaister Bürostuhl, auf den von oben unaufhörlich das Löschwasser tropft. Feuerwehrleute und Experten des Technischen Hilfswerks (THW) waren auch am Nachmittag noch vor Ort. Vom THW war auch ein Statiker zugegen, wie Einsatzleiter Markus Schröder erklärte. Es ging darum, das weitere Vorgehen abzustimmen. Denn der Gebäudekomplex, der dem Flammen-Inferno zum Opfer fiel, ist nach Angaben von Feuerwehr-Einsatzleiter Tony Bender einsturzgefährdet. Das hinderte gestern auch die Brandermittler daran, im Innern des Gemäuers ihre Arbeit aufzunehmen. Um wenigstens den Feuerwehrleuten einen sicheren Zugang zu verschaffen – noch vorhandene Glutnester müssen abgelöscht werden –, wurde am Mittwoch in Erwägung gezogen, eine Baufirma mit schwerem Gerät hinzuzuziehen. Die Polizei konnte gestern allerdings schon feststellen, dass das Feuer in einem Lagerraum für Gummi auf der rechten Seite des Produktionsgebäudes ausgebrochen ist. Die Ursache steht noch nicht fest.
Am Dienstagabend gegen 21.30 Uhr, sechseinhalb Stunden nach Brandausbruch, hatte Tony Bender zunächst einmal den ,,Rückbau“eingeleitet. Das heißt: Vor allem die Feuerwehrleute, die als Verstärkung aus Homburg, Kirkel und St. Ingbert zum Großeinsatz geeilt waren, konnten wieder abrücken, zudem wurden Ablösekräfte aus Saarbrücken angefordert. Überdies konnten Feuerwehrschläuche auf einer Länge von rund acht Kilometern wieder eingerollt werden.