Nicht noch mehr Schule am Nachmittag
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Und wieder kann ich mich als Lehrer an einem saarländischen Gymnasium einfach nur wundern. Wir haben das Gymnasium in acht Jahren (G 8) ohne Unterricht am Samstag, also die Fünf-Tage-Woche im schulischen Bereich. Ab Klassenstufe sieben bedeutet das Unterricht bis in den Nachmittag hinein, ab Klassenstufe neun ist das die Regel. Schüler mit entsprechendem Anfahrtsweg sind dann erst gegen 16 Uhr wieder zu Hause. Ich frage mich, ob denjenigen, die einen deutlich späteren Unterrichtsbeginn fordern, klar ist, dass die Schultage dann noch weiter in den Nachmittag hineinreichen würden. Das ist aus meiner Sicht unseren Schülerinnen und Schülern schlicht nicht zuzumuten – und dem Bildungsauftrag der Schulen nicht förderlich! Und noch ein Argument: Zeit für Sport, Spiel und soziales Engagement bliebe dann endgültig auf der Strecke. Christian Egelhaaf, Dillingen
Sehr geehrter Herr Egelhaaf,
der Wunsch nach einem späteren Schulbeginn ist durchaus nachvollziehbar. Für viele Kinder ist es eine Qual, zu so früher Stunde aufzustehen. Ihre Einwände wiegen jedoch ebenso schwer. Grundsatz-Diskussionen wären deshalb wenig sinnvoll, pauschale Lösungen gefährlich. Sollten deshalb nicht Schüler, Lehrer und Eltern gemeinsam jeweils für ihre Schule entscheiden, wann die Glocke zum Unterrichtsbeginn läutet? Dann wäre das Thema schnell vom Tisch. Es ist ein wichtiges. Denn die School-Life-Balance wird durch G 8 schon ordentlich strapaziert. Ihr Peter Seringhaus
Astrid und Uwe Doll, Großrosseln