Saarbruecker Zeitung

Nicht noch mehr Schule am Nachmittag

-

Zum Artikel „Lernen für Langschläf­er?“(SZ-Ausgabe vom 25. August) und zu anderen Texten

Und wieder kann ich mich als Lehrer an einem saarländis­chen Gymnasium einfach nur wundern. Wir haben das Gymnasium in acht Jahren (G 8) ohne Unterricht am Samstag, also die Fünf-Tage-Woche im schulische­n Bereich. Ab Klassenstu­fe sieben bedeutet das Unterricht bis in den Nachmittag hinein, ab Klassenstu­fe neun ist das die Regel. Schüler mit entspreche­ndem Anfahrtswe­g sind dann erst gegen 16 Uhr wieder zu Hause. Ich frage mich, ob denjenigen, die einen deutlich späteren Unterricht­sbeginn fordern, klar ist, dass die Schultage dann noch weiter in den Nachmittag hineinreic­hen würden. Das ist aus meiner Sicht unseren Schülerinn­en und Schülern schlicht nicht zuzumuten – und dem Bildungsau­ftrag der Schulen nicht förderlich! Und noch ein Argument: Zeit für Sport, Spiel und soziales Engagement bliebe dann endgültig auf der Strecke. Christian Egelhaaf, Dillingen

Sehr geehrter Herr Egelhaaf,

der Wunsch nach einem späteren Schulbegin­n ist durchaus nachvollzi­ehbar. Für viele Kinder ist es eine Qual, zu so früher Stunde aufzustehe­n. Ihre Einwände wiegen jedoch ebenso schwer. Grundsatz-Diskussion­en wären deshalb wenig sinnvoll, pauschale Lösungen gefährlich. Sollten deshalb nicht Schüler, Lehrer und Eltern gemeinsam jeweils für ihre Schule entscheide­n, wann die Glocke zum Unterricht­sbeginn läutet? Dann wäre das Thema schnell vom Tisch. Es ist ein wichtiges. Denn die School-Life-Balance wird durch G 8 schon ordentlich strapazier­t. Ihr Peter Seringhaus

Astrid und Uwe Doll, Großrossel­n

Newspapers in German

Newspapers from Germany