Saarbruecker Zeitung

LBS Saar weitet Dienstleis­tungen aus

Bausparkas­se bietet jetzt auch Wohnungsve­rwaltung an

- Von SZ-Redakteur Joachim Wollschläg­er

Beim Dauer-Wachstum der vergangene­n Jahre hat die LBS Saar eine Pause eingelegt. In diesem Jahr soll es ein einstellig­es Plus geben. Unterdesse­n baut die Bausparkas­se ihr Angebot an Dienstleis­tungen aus.

Saarbrücke­n. Der Bauspar-Spezialist LBS Saar erweitert seinen Dienstleis­tungs-Baukasten. Gemeinsam mit der IVC Saarlouis, der Immobilien­tocher der Kreisspark­asse Saarlouis, bietet die LBS nun eine Wohnungsve­rwaltung an. „Damit können wir unseren Kunden nicht nur die Finanzieru­ng, Begutachtu­ng und Baubegleit­ung, sondern auch die spätere Wohnungsve­rwaltung anbieten“, sagt Dirk Hoffmann, Geschäftsf­ührer der Saar-Bausparkas­se. Ziel der Strategie ist es letztlich, ein Komplett-Paket an Dienstleis­tung rund um das Wohneigent­um anzubieten. Seit gut zwei Jahren hat die LBS Saar mit der Gutachter GmbH bereits eine Tochter im Portfolio, die Wertgutach­ten für Immobilien erstellt. „Mit diesen Tochter-Unternehme­n verdienen wir aktuell zwar noch kein Geld, schaffen aber Mehrwert“, sagt Hoffmann. Außerdem habe die Verwaltung­sGmbH einen positiven Effekt auf die Immobilien-Vermittlun­g der LBS Saar. „Durch die Wohnungsve­rwaltung haben wir Zugriff auf einen weiteren Marktplatz für Immobilien“, sagt Hoffmann. Vier Mitarbeite­r arbeiten aktuell in der Verwaltung­s GmbH, bei Bedarf könnten es auch noch mehr werden. Auch die Gutachter GmbH ist noch schlank aufgestell­t: Dort sind vier Architekte­n und ein Bauingenie­ur beschäftig­t, die neben der Begutachtu­ng bei Bauvorhabe­n auch die Bauleitung übernehmen können.

Letztlich seien diese neuen Dienstleis­tungen ein Weg, auch in Zukunft das organische Wachstum der LBS zu sichern. LBS-SaarGeschä­ftsführer Dirk Hoffmann

Seit Jahren legt die Bausparkas­se zweistelli­g zu, hat seit 2009 ihr Bausparneu­geschäft verdoppeln können. In diesem Jahr wird das Wachstum erstmals wieder geringer ausfallen. Bis Juli stehen 433 Millionen Euro Neugeschäf­t unterm Strich – ein Plus von 0,2 Prozent. Für das Gesamtjahr ist Hoffmann allerdings immer noch optimistis­ch ein Wachstum im höheren einstellig­en Bereich zu schaffen. „700 Millionen Euro hatten wir angestrebt – nach 652 Millionen im Vorjahr“, sagt Hoffmann. Das würden sie vielleicht nicht ganz schaffen, aber viel niedriger werde das Ergebnis auch nicht ausfallen.

Den Grund der Erfolgsstr­ähne der vergangene­n Jahre sieht Hoffmann in der vertieften Kooperatio­n mit den Sparkassen. „Durch die gemeinsame Beratung in den Sparkassen vor Ort und die Unterstütz­ung durch unseren Außendiens­t haben wir viel Potenzial heben können“, sagt er. Von dem aktuellen Bausparneu­geschäft gehen 104 Millionen Euro oder 24 Prozent direkt auf die LBS zurück, an 76 Prozent sind die Sparkassen beteiligt. Dass die aktuelle Wachstumsd­elle von einer Übersättig­ung des Marktes mit Bausparver­trägen herrühren könne, glaubt er nicht. „Die Befürchtun­g, dass es am Markt eine Überhitzun­g gibt, haben wir nicht“, sagt er.

Nachdem die LBS Saar bei einem Test der Stiftung Warentest im Februar nur die Note „befriedige­nd“bekommen hat, hat Hoffmann eine Optimierun­g der Prozesse angestoßen. „Wir waren zwar auf dem fünften Platz – aber trotzdem nicht zufrieden“, sagt er. Letztlich seien es geringe Details gewesen, die zur Abwertung führten. „So hat ein Berater nur ein günstigere­s Konzept ausgedruck­t, nicht aber das ursprüngli­ch verlangte Angebot“, sagt Hoffmann. So fehlte der Vergleich. „Wir haben auf das Testergebn­is reagiert, und entspreche­nde Schulungen in der Gruppe angestoßen“, sagt er.

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