LBS Saar weitet Dienstleistungen aus
Bausparkasse bietet jetzt auch Wohnungsverwaltung an
Beim Dauer-Wachstum der vergangenen Jahre hat die LBS Saar eine Pause eingelegt. In diesem Jahr soll es ein einstelliges Plus geben. Unterdessen baut die Bausparkasse ihr Angebot an Dienstleistungen aus.
Saarbrücken. Der Bauspar-Spezialist LBS Saar erweitert seinen Dienstleistungs-Baukasten. Gemeinsam mit der IVC Saarlouis, der Immobilientocher der Kreissparkasse Saarlouis, bietet die LBS nun eine Wohnungsverwaltung an. „Damit können wir unseren Kunden nicht nur die Finanzierung, Begutachtung und Baubegleitung, sondern auch die spätere Wohnungsverwaltung anbieten“, sagt Dirk Hoffmann, Geschäftsführer der Saar-Bausparkasse. Ziel der Strategie ist es letztlich, ein Komplett-Paket an Dienstleistung rund um das Wohneigentum anzubieten. Seit gut zwei Jahren hat die LBS Saar mit der Gutachter GmbH bereits eine Tochter im Portfolio, die Wertgutachten für Immobilien erstellt. „Mit diesen Tochter-Unternehmen verdienen wir aktuell zwar noch kein Geld, schaffen aber Mehrwert“, sagt Hoffmann. Außerdem habe die VerwaltungsGmbH einen positiven Effekt auf die Immobilien-Vermittlung der LBS Saar. „Durch die Wohnungsverwaltung haben wir Zugriff auf einen weiteren Marktplatz für Immobilien“, sagt Hoffmann. Vier Mitarbeiter arbeiten aktuell in der Verwaltungs GmbH, bei Bedarf könnten es auch noch mehr werden. Auch die Gutachter GmbH ist noch schlank aufgestellt: Dort sind vier Architekten und ein Bauingenieur beschäftigt, die neben der Begutachtung bei Bauvorhaben auch die Bauleitung übernehmen können.
Letztlich seien diese neuen Dienstleistungen ein Weg, auch in Zukunft das organische Wachstum der LBS zu sichern. LBS-SaarGeschäftsführer Dirk Hoffmann
Seit Jahren legt die Bausparkasse zweistellig zu, hat seit 2009 ihr Bausparneugeschäft verdoppeln können. In diesem Jahr wird das Wachstum erstmals wieder geringer ausfallen. Bis Juli stehen 433 Millionen Euro Neugeschäft unterm Strich – ein Plus von 0,2 Prozent. Für das Gesamtjahr ist Hoffmann allerdings immer noch optimistisch ein Wachstum im höheren einstelligen Bereich zu schaffen. „700 Millionen Euro hatten wir angestrebt – nach 652 Millionen im Vorjahr“, sagt Hoffmann. Das würden sie vielleicht nicht ganz schaffen, aber viel niedriger werde das Ergebnis auch nicht ausfallen.
Den Grund der Erfolgssträhne der vergangenen Jahre sieht Hoffmann in der vertieften Kooperation mit den Sparkassen. „Durch die gemeinsame Beratung in den Sparkassen vor Ort und die Unterstützung durch unseren Außendienst haben wir viel Potenzial heben können“, sagt er. Von dem aktuellen Bausparneugeschäft gehen 104 Millionen Euro oder 24 Prozent direkt auf die LBS zurück, an 76 Prozent sind die Sparkassen beteiligt. Dass die aktuelle Wachstumsdelle von einer Übersättigung des Marktes mit Bausparverträgen herrühren könne, glaubt er nicht. „Die Befürchtung, dass es am Markt eine Überhitzung gibt, haben wir nicht“, sagt er.
Nachdem die LBS Saar bei einem Test der Stiftung Warentest im Februar nur die Note „befriedigend“bekommen hat, hat Hoffmann eine Optimierung der Prozesse angestoßen. „Wir waren zwar auf dem fünften Platz – aber trotzdem nicht zufrieden“, sagt er. Letztlich seien es geringe Details gewesen, die zur Abwertung führten. „So hat ein Berater nur ein günstigeres Konzept ausgedruckt, nicht aber das ursprünglich verlangte Angebot“, sagt Hoffmann. So fehlte der Vergleich. „Wir haben auf das Testergebnis reagiert, und entsprechende Schulungen in der Gruppe angestoßen“, sagt er.