Lieber Otzenhausen als Oxford
Wie 25 Jura-Studenten aus Tel Aviv Europa bei einem Seminar hautnah erleben
Noch bis Ende des Monats bietet die Europäische Akademie einen Sommerkurs für Jurastudenten aus Israel an. Die Chance, Europa mit eigenen Augen zu sehen, wollen viele nutzen.
Otzenhausen. Die Europäische Akademie in Otzenhausen ist inzwischen nicht mehr nur eine Anlaufstelle für Teilnehmer aus Europa, sondern für Besucher aus aller Welt. Ihre Hauptaufgabe ist die politische Bildung für Studenten, die in Otzenhausen in Seminaren die Politik Europas näher kennenlernen können. In den vergangenen Jahren gab es jedoch Veränderungen: Sowohl die Anzahl der Partnerländer als auch die der Themen wurde größer.
Zurzeit läuft beispielsweise ein Sommerkurs mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsrecht, der sich an Jurastudenten aus Israel richtet. Sebastian Zeitzmann, Jurist und Dozent für Europarecht an der Saar-Uni, leitet das zwölftägige Seminar. Das Reizvolle für die Studenten seien vor allem Angebote, die es in Israel nicht gibt. Dabei spielt er besonders auf die Chance an, sich die europäischen Institutionen anzusehen, deren Arbeit in den Vorträgen vorgestellt wird. Unter anderem stehen in diesem Jahr Exkursionen nach Luxemburg zum Europäischen Stabilitätsmechanismus, nach Straßburg zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und nach Brüssel an.
Zeitzmann sieht den Sommerkurs als eine Art „ausgelagertes Universitätsprogramm, bei dem die jungen Menschen direkt vor Ort etwas über Europa lernen können“. Zusammen mit Iris Canor, Professorin für Jura und Europarecht in Israel, führt er die 25 Studenten des College of Management Israel durch ein volles, aber abwechslungsreiches Programm. Neben Ausflügen gibt es auch Vorträge an der Akademie selbst, in denen zum Beispiel die fundamentalen Rechte in der EU oder das Handelsrecht Thema sind. Die Unterrichtssprache ist dabei immer Englisch.