Gespannt auf Brüssel und Straßburg
Zwei Studenten erzählen, was sie sich vom Sommerkurs versprechen
Otzenhausen. Yohai (26) kommt aus Israels Hauptstadt Tel Aviv. Von dem Kurs in Otzenhausen erwartet er sich vor allem, sein Englisch verbessern zu können und mehr über Europa zu lernen. Wenn er wieder zu Hause ist, wird er ein Praktikum im Bereich Recht beginnen – er sieht das Seminar hier „als einen ersten Schritt in die Praxis“. Besonders gefällt ihm an dem Programm, andere Menschen kennenzulernen, sowohl seine Mitstreiter aus Israel als auch die anderen internationalen Besucher in Otzenhausen. Ebenso freut er sich, dass es neben den Bildungsangeboten auch Unterhaltung gibt. „Europa kenne ich bisher nur durch Reisen mit meiner Familie, über die europäische Politik habe ich noch keine Kenntnisse.“
Nofar (25) kommt aus der viertgrößten Stadt Israels, aus Rischon LeZion. „Ich nehme an dem Kurs teil, weil ich mehr in dem Bereich Wirtschaftsrecht lernen will und außerdem dadurch erste Eindrücke von der deutschen und europäischen Kultur erhalten kann.“Sie erhofft sich, dass sie nach ihrer Teilnahme besser Englisch sprechen wird und ihr Wissen nach Israel bringen kann. Am meisten freut sie sich darauf, neue Orte zu sehen und neue Menschen kennenzulernen. „Vor allem auf den Besuch des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg und auf die Europäische Kommission in Brüssel bin ich gespannt“, sagt sie. Für Nofar ist es der erste Aufenthalt in Europa. evb
Abseits der bildungsbezogenen Themen wird den israelischen Studenten zwischen 23 und 31 Jahren auch Unterhaltung geboten, beispielsweise eine Wanderung zum nahegelegenen Keltenwall und eine Weinprobe. Iris Canor, die auch am Europa-Institut in Saarbrücken unterrichtet und die Studenten bereits im vergangenen Jahr begleitet hat, schätzt in Otzenhausen vor allem die Lage, die es ermöglicht, die Exkursionsziele leicht und schnell zu erreichen, und die hohe Qualität der Dozenten der Akademie. Das Ziel des Kurses sei, den jungen Menschen die Gelegenheit zu bieten, europäische Atmosphäre zu erleben, die sie anschließend nach Nahost mitnehmen sollen.
Otzenhausen scheint im internationalen Wettbewerb sehr gut bestehen zu können: „Wir bieten unseren Studenten in Tel Aviv auch ähnliche Programme in anderen Städten wie beispielsweise Oxford, aber viele wollen dennoch nach Otzenhausen, vor allem wegen der guten Resonanz im letzten Jahr“, freut sich Canor. „So hatte ich dieses Jahr das Glück, nur die besten Bewerber auswählen zu können.“Für die Zukunft sieht es also gut aus: „In den nächsten Jahren wollen wir weitermachen“, so der Plan von Sebastian Zeitzmann.