Saarländer wird Regional-Krimi-Autor
Autor Klaus E. Spieldenner aus Überherrn lässt seine Romane im Norden spielen
Autor Klaus E. Spieldenner aus Überherrn wohnt mittlerweile in einer Kleinstadt in Norddeutschland. Dort schrieb er mit einigem Erfolg je einen Krimi über den FC St. Pauli und den Hamburger Marathon-Lauf. In dem vorher im Selbstverlag erschienenen Buch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“hatte Spieldenner seine dröge Zeit in Wadgassen beschrieben. Am 16. Oktober, 19 Uhr, liest der Autor im Buchladen „Bock&Seip“in Saarlouis.
Sein Vater brachte ihm fast täglich aus der Röchling-Bücherei der Völklinger Hütte Lesestoff mit. Nun ist der gebürtige Überherrner Klaus E. Spieldenner, der jetzt in einer norddeutschen Kleinstadt wohnt, selbst Autor.
Überherrn. Ein Saarländer, der Krimis schreibt, die in Hamburg spielen – Klaus E. Spieldenner heißt der Autor aus Überherrn, der seine Kommissarin Sandra Holz gerade einen Fall im Hamburger Marathonlauf-Milieu lösen ließ. „Start Ziel Tod“ist mittlerweile schon sein dritter Krimi. „Mach bloß nix mit Fischmarkt,“war ihm geraten worden, das Genre „Regionalkrimi“leidet mancherorts eben schon an Übersättigung. Spieldenner verließ nach 33 Dienstjahren 53-jährig die Bundeswehr, wo er als Feuerwerker bei der Luftwaffe tätig gewesen war. Häufige Standortwechsel bestimmten die Laufbahn des gelernten Elektroinstallateurs, die Familie, seine Frau Ingrid und zwei Kinder immer dabei. Die Familie ist es auch, die die Spieldenners nun im Norden hält, insbesondere der Enkel Joris. Autor wurde Spieldenner erst mit Anfang 50, Musiker war er schon immer, und so handelte das erste Buch „Danke für die Appläuse“(2009) von absurd-komischen Erlebnissen in einer Coverband. „Lehrjahre sind keine Herrenjahre,“ebenfalls im Selbstverlag erschienen, schildert seine lange, dröge Zeit in Wadgassen. 2013 veröffentliche der ostfriesische Leda-Verlag – Motto „Wir sind der Mordwes- ten“– den ersten SpieldennerKrimi „Unter Flutlicht“. Umfangreiche Recherche geht den Geschichten vom Verbrechen voraus, für „Start Ziel Tod“ließ der Fußballverein St. Pauli ihn hinter die Kulissen blicken. Aber auch in einer Bank würde er mit den Worten „Ich muss mal Ihren Tresor sehen,“ins Innerste vorgelassen, lacht er, so harmlos wirke das Etikett „Schriftsteller“. Vom Typ sei er eher „der lustige Typ“, und so streut er viel Amüsantes ins Düstere und lockert auch Lesungen mit Anekdoten oder Gesang auf. Bei der buntgemischten Truppe der Bundeswehr stellte sich die Frage nach Herkunft und Heimat nicht, doch seit er im Ruhestand lebt, bekennt der graugelockte Autor fast wehmütig: „Meine Wurzeln liegen im Saarland.“Langhaarig, mit verwegenen Klamotten, brachen Klaus Spieldenner und seine Freunde oft ins benachbarte Frankreich auf, eine 70er-Jahre-Jugend ohne großen materiellen Reichtum, mit Eltern, die aus dem Krieg kamen und es gut mit ihren Kindern meinten. Sein Vater brachte ihm fast täglich aus der Röchling-Bücherei der Völklinger Hütte Lesestoff mit, Futter für Fantasie und Sprachbeherrschung. Der Ruhestand will ausgefüllt sein, so bricht die Kreativität sich nun schreibend Bahn. „Ich hätte auch als Feuerwerker in Afrika Bomben räumen können.“Da wäre die Familie aber fern, und die „ist das Wertvollste überhaupt.“Auf eine Lesung müssen Saarländer noch bis zum 16. Oktober, 19 Uhr, warten. Dann liest Spieldenner im Buchladen „Bock&Seip“in Saarlouis.