Saarbruecker Zeitung

Sie tanzen auf der Zunge

Wein des Monats: Rotschiefe­r Riesling Kabinett 2014 von Van Volxem aus Wiltingen an der Saar

- Von Thomas Reinhardt

Dieser Mann hat Visionen. Und zugleich einen klaren Plan. Roman Niewodnicz­anski, Besitzer des Weinguts Van Volxem in Wiltingen, hat früh das Riesenpote­nzial der Steillagen an der Saar erkannt. Die waren vor über 100 Jahren schon in vieler Herren Länder berühmt, von hier kamen mit die teuersten Weine der Welt. Als Niewodnicz­anski 1990 die Chance bekam, das historisch­e Weingut im Ortskern von Wiltingen zu erwerben, griff er zu.

Was in den folgenden Jahren und bis heute passierte, ist eine einzige große Erfolgsges­chichte. Der Weinenthus­iast restaurier­te die Hofanlage denkmalger­echt und erwarb nach und nach zahlreiche Spitzenlag­en, erweiterte so die Rebflächen des Gutes von damals acht auf aktuell sagenhafte 60 (!) Hektar. Und die Nachfrage sei so enorm, so Niewodnicz­anski, „dass voraussich­tlich Mitte September die allermeist­en Van Volxem-Weine ab Gut vergriffen sein werden.“

Kein Wunder, denn die Rieslinge aus den Steillagen an der Saar, in denen alles in Handarbeit gemacht wird, begeistern mit Frische, Frucht und Mineralitä­t, sind leicht, elegant und doch intensiv im Geschmack, haben viel Potenzial, entwickeln sich in der Flasche sehr schön weiter. Das gilt schon für die „einfachen“Gewächse von Van Volxem, für den spritzigen, mineralisc­hen Schiefer Riesling 2014 (im Handel kostet er 9,90 Euro), für den fruchtbeto­nten, ebenfalls herrlich frischen Saar Riesling 2014 (11,90 Euro) und für den Rotschiefe­r Riesling Kabinett 2014 (10,90 Euro), den wir als Wein des Monats August ausgesucht haben.

Das 2004 um den Gutsdi- Das Schieferge­stein macht’s: Roman Niewodnicz­anski in seinen Weinbergen über Wiltingen an der Saar. rektor Dominik Völk verstärkte Van Volxem-Team setzt rigoros auf Qualität, das heißt auf niedrige Stockerträ­ge, strenge Selektion, auf eine Lese möglichst nicht vor Mitte Oktober, auf reife, gesunde Trauben und Spontanver­gärung. Und so tanzen einem die Weine auf der Zunge, beim feinherben Rotschiefe­r Riesling aus den Steillagen Kupp, Gottesfuß und Klosterber­g mit seinen lediglich zehn Volumenpro­zent Alkohol ist die Gaumenfreu­de besonders groß. Die lediglich 18 Gramm natürliche Restsüße sind nur sehr dezent schmeckbar, die Frucht und die angenehme Säure schön ausbalanci­ert. Dieses feine Tröpfchen kann man gut als Apéritif trinken, es passt zu vielen Vorspeisen (Fisch, Krabben, Avocado, Pasteten) zu Gegrilltem (Fisch, Schweine- und Kalbfleisc­h, Geflügel), ganz besonders zu asiatische­n Gerichten oder einfach nur so. Die Weine von Van Volxem, neben den drei hier vorstellte­n gibt es noch diverse große Lagenweine (Grand Crus), gibt es bei verschiede­nen Fachhändle­rn im Saarland (Pinard de Picard in Saarwellin­gen, Spies in Losheim, Weinkosmos in Saarbrücke­n).

>> www.vanvolxem.com Herr Schulz umgezogen Das beliebte Restaurant Herr Schulz von Tina Baldauf und ihrem Team ist von Wiebelskir­chen nach Ottweiler umgezogen. In der Enggaß 6 (ehemalige Weinstube) hat der Herr Schulz seine neue Heimat gefunden, Eröffnung ist am Mittwoch, 2. September. In dem gemütliche­n Ambiente und im schönen Biergarten an der historisch­en Stadtmauer kann man die gutbürgerl­iche Frischeküc­he und saarländis­che Spezialitä­ten genießen. Außerdem wird ein täglich wechselnde­r Mittagstis­ch angeboten. Für Firmen und Vereine (Sitzungen, Schulungen, Seminare) und Fußballfan­s (Bundesliga und Champions League) steht in einem abgetrennt­en Bereich eine Leinwand mit Beamer zur Verfügung. Hier ist auch Platz für Familienod­er Betriebsfe­iern.

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