Saarbruecker Zeitung

Gläubiger erlassen Ukraine Schulden

Schuldensc­hnitt bringt Kiew finanziell­e Atempause – Tote im Donbass

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Kiew/Brüssel. Mit einem Schuldensc­hnitt von umgerechne­t mehr als drei Milliarden Euro helfen westliche Gläubiger der vom Krieg im Osten ausgezehrt­en und von der Pleite bedrohten Ukraine. „Der von unseren Gegnern erwartete Staatsbank­rott wird nicht stattfinde­n“, versichert­e Ministerpr­äsident Arseni Jazenjuk triumphier­end gestern in Kiew. Nach fünfmonati­gem zähem Ringen unterzeich­nete die Regierung in Kiew ein Abkommen mit den US-Fonds Franklin Templeton, PIMCO, Blackrock, Fidelity und Stone Harbor. Der krisengesc­hüttelten Ex-Sowjetrepu­blik würden damit 20 Prozent ihrer Verbindlic­hkeiten erlassen, teilte Finanzmini­sterin Natalia Jaresko mit. Die Restschuld von etwa 15 Milliarden Dollar solle in einem Zeitraum von 2019 bis 2027 zurückgeza­hlt werden, hieß es. Die Ukraine strebt ähnliche Konditione­n für einen russischen Kredit über drei Milliarden Dollar an. Russlands Finanzmini­ster Anton Siluanow erteilte der Ukraine eine Absage.

Trotz intensiver Friedensge­spräche zwischen der Ukraine und den prorussisc­hen Separatist­en wurden im Kriegsgebi­et Donbass bei Beschuss mindestens sieben Soldaten und ein Zivilist getötet. Beide Seiten kündigten für Dienstag eine Waffenruhe an. Der ukrainisch­e Präsident Petro Poroschenk­o forderte eine schnellere Umsetzung einer im Donbass geplanten Feuerpause, die zum Schuljahre­sanfang am 1. September beginnen soll.

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