Saarbruecker Zeitung

Keine Panik, uns fehlt das Geld

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Ganz ruhig: Saarbrücke­n bekommt garantiert keine Video-Überwachun­g. Erstens sind die gesetzlich­en Hürden viel zu hoch. Zweitens kostet so was einen Haufen Geld. Und das haben wir nicht. Drittens: Video-Überwachun­g ist nur dann sinnvoll, wenn die Polizei genug Leute hat, um die Aufzeichnu­ngen auch auszuwerte­n. Das hat 2008 die Mutter aller Kriminalpo­lizisten festgestel­lt – Scotland Yard. In Großbritan­nien hat nämlich Vater Staat rund vier Millionen Kameras aufgehängt und kaum was davon gehabt – außer einem „völligen Fiasko“– weil bei Scotland Yard die Leute fehlten. Und das wäre ja bei uns genauso.

Diese Woche war die Diskussion wieder aufgeflamm­t, als in den USA eine Journalist­in und ihr Kameramann erschossen wurden – denn das letzte Bild des Kameramann­s zeigte den Mörder. Kollegen erkannten ihn. Nach wenigen Stunden stellte die Polizei ihn auf einer Autobahn, er floh und beging Selbstmord. Ohne das letzte Bild aus der Kamera wäre er mit der Waffe weitergefa­hren. Und dann? Aber Achtung! Wenn Vater Staat bei uns schon keine freie Hand hat, dann gilt das umso mehr für Privatleut­e. Wer sich überwacht fühlt, der meldet sich beim Unabhängig­en Datenschut­zzentrum, Fritz-DobischStr­aße 12, 66 111 Saarbrücke­n.

Jörg Laskowski

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