Saarbruecker Zeitung

Der romanische Kirchen-Schatz der Stadt

-

Wer nach Köln kommt, besucht den Dom. Doch neben der Besichtigu­ng der Weltkultur­erbestätte sollte auch Zeit eingeplant werden für die älteren Verwandten des Doms: die romanische­n Kirchen. Die ganz große Zeit der Metropole am Rhein lag zwischen dem 11. und 15. Jahrhunder­t. Den Grundstein für den Dom legten die Kölner erst im Jahr 1248, zuvor hatten sie bereits einen Kranz von zwölf romanische­n Kirchen errichtet, die an Architektu­r, Ausstattun­g und Anmut ihresgleic­hen suchten.

Die Pilger sprachen angesichts des Reichtums an Kirchen und Bauwerken in Köln vom „Jerusalem des Westens“. Wie die Menschen damals die Kirchen wahrnahmen, lässt sich heute noch erleben. Wer Sankt Gereon betritt, erlebt plötzlich eine lichte Höhe von 34 Meter im zehneckig ummantelte­n Ovalbau.

Hochadelig­e Damen verwirklic­hten als Auftraggeb­erinnen damals ihren Traum vom Jenseits wie in der auf einem Jupiter- Tempel gebauten Kirche Maria im Kapitol. Sie ist die vielleicht elegantest­e unter den zwölf romanische­n Juwelen und lockte sogar einen Papst über die Alpen an den Rhein. Der Kirchenref­ormer Leo IX. weihte um 1049 den noch unfertigen Bau.

Auch Sankt Ursula verdanken die Kölner den Damen. Dort liegen die noch heute sichtbaren Gebeine der berühmten Stadtheili­gen und ihrer angeblich 11 000 Gefährtinn­en. Ebenso Sankt Cäcilien, in dem dasSchnütg­en-Museum für sakrale Kunst untergebra­cht ist.

Doch es gab auch Klöster: In Sankt Pantaleon liegt die deutsch-griechisch­e Kaiserin und Regentin Theophanu (10. Jahrhunder­t) begraben. Oder der Prachtbau von Groß Sankt Martin, das frühere Benediktin­erkloster, dessen von drei Chören umschlosse­ner Vierungstu­rm seit 1230 in den Himmel ragt. RP

romanische- kirchen- koeln. de

Newspapers in German

Newspapers from Germany