Saarbruecker Zeitung

1000-Kilo-Bombe in Koblenz entschärft

Widerspens­tige Anwohner verzögern Arbeit – 10 000 Menschen evakuiert

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Koblenz. Eine 1000 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist in Koblenz ohne Probleme entschärft worden. Die etwa 10 000 betroffene­n Anwohner konnten gestern erst nach mehreren Stunden wieder zurück in ihre Wohnungen und Häuser. Einige Koblenzer hatten sich zuvor nach Angaben der Feuerwehr geweigert, ihre Wohnungen zu verlassen – das hatte die Entschärfu­ng verzögert. Elf Türen mussten durch Schlüsseld­ienst und Feuerwehr geöffnet und die Menschen unter Zwang aus ihren vier Wänden geholt werden.

Mit der Entschärfu­ng des Sprengkörp­ers waren die Experten des Kampfmitte­lräumdiens­tes eine Stunde im Einsatz, da der Sprengkörp­er mit Kopf- und Bodenzünde­r in einem sehr schlechten Zustand war. Die Aktion sei aber bis auf kleinere Schwierigk­eiten nach Plan gelaufen, erklärte der Leiter des Kampfmitte­lräumdiens­tes, Host Lenz. 800 Einsatzkrä­fte waren vor Ort, unter anderem von Polizei, Feuerwehr, Technische­m Hilfswerk und der Stadt. Die Evakuierun­g hatte bereits um 7 Uhr am Morgen begonnen. Die betroffene­n Bürger wurden per Lautsprech­erdurchsag­e aufgeforde­rt, den Evakuierun­gsbereich bis spätestens 9 Uhr zu verlassen. Auch 200 Senioren aus einem Altenheim waren betroffen. Die US-Fliegerbom­be war am Donnerstag bei Bauarbeite­n gefunden worden. Während der Entschärfu­ng musste der Schiffsver­kehr auf der Mosel ruhen, auch der Straßen- und Bahnverkeh­r wurde eingeschrä­nkt. dpa

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