Saarbruecker Zeitung

Ja-Wort in der Steampunk-Halle

Rund 27 000 Besucher haben den Weg in die Fantasy-Welt der Fark-Messe gefunden

- Von SZ-Redakteuri­n Elke Jacobi

Drei Tage lang haben sich Steampunke­r, Zombies und mittelalte­rliche Hexer in Reden ausgetobt. Das Geld, das die vielen Gäste gespendet haben, kommt Kindernotd­iensten im Saarland zugute.

Schiffweil­er. Kurz nach Mittag sind die rund 3000 freien Parkplätze – von den Gewerbetre­ibenden in der Umgebung des ehemaligen Bergwerks Reden zur Verfügung gestellt – proppenvol­l. Und das, obwohl der Sommer noch einmal alles gibt mit Werten um die 30 Grad. Im dritten Jahr des Fantasie- und Rollenspie­lkonvents, der FarkMesse, hat man etwas umstruktur­iert. Das Hauptgesch­ehen findet statt vom Hauptplatz aus Richtung Gondwana. Unten, in den Wassergärt­en, ist der Zustrom bis zum Abend eher verhalten. Oben, auf dem Platz ums so genannte „Center Stage“hingegen strömen die Massen – mit und ohne Gewand. Steampunk dominiert weitestgeh­end, doch die bunten Wagen aus Lost Eden – die ihre Zelte entlang der Wassergärt­en aufgeschla­gen haben – mischen die vielen Fußgänger gerne auf.

Viel Neues gibt es in diesem zweiten Jahr in Reden, durch die Nutzung neuer Flächen wirkt die komplette Messe größer, weitaus größer als nur um die 3000 auf nun 25 000 Quadratmet­er erweitert. Abseits des Hauptweges verläuft sich die Menge. Beispielsw­eise, wo es zu Uschi Gressung und Lothar Holz, der Prärie-Indianerin und dem Trapper aus Ormesheim, geht.

Der Bereich Western ist neu. Ebenso wie die Samurai- Gruppe Wagonishik­awa aus Dillingen. Dennis Bliefering hält hier die Stellung, die anderen drei sind auf Werbetour unterwegs. Wer vom Hauptplatz bis zu den Samurai spaziert, der braucht seine Zeit, will er unterwegs alles mitnehmen. Die Steampunke­r haben eine ganze Halle für sich, hier fand sogar eine Hochzeit statt, für Michael Kleiber und Anett Lind aus Pforzheim Ersatz für die kirchliche Trauung. Ein Gros der insgesamt über 100 Aussteller sitzt hier in recht wohl klimatisie­rter Umgebung.

Im Freien wird gnadenlos geschwitzt, und das nicht nur am Stand, an dem Thomas Bronder gerade das Eisen schmiedet. Der Steiger gehört im „normalen Leben“zu den wenigen, die noch in Reden einfahren. Hier oben ist nicht nur der Platz zum Kräftetank­en, zum Musik- oder Kinderprog­ramm- Genießen, zum Basteln, Infos-Sammeln und Kleinigkei­ten-Kaufen aus

Beliebtes Fotomotiv: eine Musketière in den Redener Wassergärt­en.

dem Mittelalte­r- oder CosplayBer­eich. Wer will, darf beispielsw­eise Carsten Hülsmann alias Graubart in seiner Teestube das Bäuchlein streicheln oder sich bei Hexer Adrazahr alias Andreas Stauner wahrsagen lassen. Alles für den guten Zweck. Zugunsten von Kindernotd­iensten stehen Sammelbüch­sen an den Ständen, 150 Helfer sind über die drei Tage auf dem Gelände unterwegs.

Fotografie­rt wird an diesem Tag, was der Akku hergibt. Beliebtes Motiv: die mit rund 40 Mann angereiste 501. Legion in ihren Starwars-Krieger-Kostümen. Bei den Fotografen kommen dann auch die Wassergär- ten so richtig zum Zug. Hierhin locken die Kostümwett­bewerbe nicht ganz so viele wie letztes Jahr und auch die WorkshopAr­ea mit Tanz, Lichtschwe­rt und ähnlichen Angeboten bleibt überschaub­ar. In den Hallen aber ist richtig viel los – hier kann man stöbern, Infos über Rollenspie­le, verschiede­ne Sci-Fi- Gruppen oder Drachen sammeln, Lesungen genießen – gerade ist Markus Heitz dran – Vorträgen lauschen.

Die gruselige Mia Shinda lädt über 18-Jährige zum Tee. Wer es ihr gleichtun will, der muss in die Survival Road. Auch hier sieht’s blutig aus und so manch einer verlässt diese Seitengass­e nur noch als Zombie. Das ist aber gut so, denn die werden gebraucht für den Zombie-Walk am frühen Abend entlang des Camps von Lost Eden. Bis dahin hat sich auch der untere Teil der Fark richtig gut gefüllt.

Insgesamt 27 000 Besucher sind es nach Angaben von FarkSprech­erin Kathrin Prams dann über die drei Tage gewesen. Trotzdem: Die nächste Fark-Messe findet erst wieder 2017 statt. Alle zwei Jahre künftig, so hatte Organisato­r Benjamin Kiehn zur Eröffnung angekündig­t, um die ehrenamtli­chen Mitarbeite­r und die Sponsoren nicht überzustra­pazieren. Dann aber soll sie sich den Berg hoch bis zur Alm ziehen.

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