Sanfter Wandel: Kulturmagazin „Opus“ mit neuem Auftritt
Saarbrücken. Das Loch ist weg – die wohl auffälligste Veränderung des saarländischen Kulturmagazins „Opus“, das sich im achten Jahr einen – eher sanften – Wandel verordnet hat. Bislang lockte stets eine kreisrunde Öffnung auf der Titelseite den Leser ins Heft. Passé, die neue Anmutung ist schlichter und klarer, gleichwohl auch in der 51. Ausgabe noch über etliche Seiten anämischer Ankündigungsjournalismus dominiert und die Hochglanzoptik blieb. Mit der Kultur fast wie ein Life-Style- Gut erscheint. Da sich das Magazin (Auflage: 6000 Exemplare) neuerdings auch den gehobenen Gaumenfreuden und der Haute Couture widmet, liegt der Gedanke nicht ganz fern. Im Wesentlichen aber bleibt auch das erfrischte „Opus“der Kultur im engeren Sinn verbunden.
Dennoch zeichnet sich eine Korrektur des Kurses von Gründungs-Chefredakteur Klaas Huizing ab. Der Theologie-Professor, ein gewitzter Denker, gewiss aber kein Blattmacher, nahm als Leser vor allem den Bildungsbürger in den Blick; hierzulande eine seltene Spezies. Nun ist Huizing gemeinsam mit Ex-Toto-Direktor Kurt Bohr Herausgeber. Und man zielt mit dem erweiterten Themenspektrum wohl auf größere Leserschaft. Erfreulich dabei ist, dass sich im neuen „Opus“eine alte Qualität erhalten hat und sogar merklich gestärkt wurde, das Schwerpunktthema nämlich. Diesmal heißt es „Willkommenskultur“– und bietet erfrischend andere Blicke auf die aktuell so aufgeheizte Debatte. Mit diesem Pfund ließe sich wohl noch mehr wuchern. oli
Opus, Nr. 51, „Hallo Deutschland!“, 7,50 Euro.