Genialer Griesgram: Van Morrison wird heute 70
Der Mann hat den Ruf, einer der launischsten, aber zugleich auch ideenreichsten Musiker zu sein. „Van, the man“nennen seine Fans das Multitalent Van Morrison. Die Queen schlug ihn sogar zum Ritter. Heute wird er 70.
Belfast. Seinen 70. Geburtstag heute feiert der nordirische Sänger und Musiker Van Morrison zu Hause: auf der Bühne an der Belfaster Cypress Avenue, der er schon 1968 mit einem gleichnamigen Song ein Denkmal gesetzt hatte. Fans rätseln bereits: Ob er sich auf seinem Geburtstagskonzert womöglich zu einem Lächeln hinreißen lassen wird? Normalerweise gilt die Faustregel: Je miesepetriger Van Morrison, desto besser das Konzert.
Der als cholerisch geltende Musiker, der schon mal seine Band nach zwei verpatzten Einsätzen im Handumdrehen gefeuert haben soll, ist längst eine Legende. „Van, the Man“, wie ihn seine Fans nennen, ist ein ungewöhnlicher Songschreiber und ein musikalisches Multitalent. Für sein Lebenswerk erhob ihn die Queen am 12. Juni in den Adelsstand. Wie kaum ein anderer Künstler versteht es Morrison, Jazz, Blues, irische Folkmusik, Soul und Rock zu einem eigenen, unverwechselbaren Sound zu verschmelzen.
Seine Leidenschaft für die Musik wird bereits als Kind geweckt: George Ivan Morrison kommt am 31. August 1945 in Belfast als Sohn ausgesprochener Musikliebhaber zur Welt. Der Vater, der in den Docks arbeitet, hat eine riesige Plattensammlung mit Blues, Jazz und Gospel. Die Mutter nimmt ihn mit in Gottesdienste, in denen Gospelmusik gespielt wird. Mit zwölf Jahren gründet Morrison dann seine erste Musikgruppe. Er spielt Saxofon, Klavier und Gitarre. Mit der späteren Band „Them“gelingen dem gerade mal 20-Jährigen Mitte der 60er Jahre die ersten großen Hits wie „Gloria“.
Musikalisch ist Van Morrison, der lange Zeit auch in den USA lebte, ein Tausendsassa. Mal schließt er sich mit einer Handvoll Jazzmusiker in einem Londoner Nachtclub ein, um Jazz aufzunehmen. Ein andermal erkundet er mit irischen Folkgruppen seine keltischen Wurzeln. Vor wenigen Jahren verdutzte er seine Hörerschaft sogar mit einem kompletten Country-Album („Pay the Devil“).