Stadt muss mehr fürs Tierheim tun
Was mussten die Tierschützer und ihre Schützlinge nicht alles erdulden. Den Platzmangel in den kaum noch zu beheizenden Zwingern aus den achtziger Jahren, heute weder Menschen noch Hunden zumutbar. Die Rückschläge während der dreijährigen Planungszeit, als schrumpfende Einnahmen zum Eindampfen der Entwürfe zwangen. Jetzt endlich ist der Bau des neuen Hundehauses möglich, gefördert vom Land (110 000 Euro) und von der Stadt (100 000 Euro). Dabei darf es nicht bleiben. Denn die wahre Herausforderung ist der Tierheim-Alltag. Es sind die Betriebskosten von rund 600 000 Euro im Jahr, zu 95 Prozent hereingeholt bei Spendern. Gerade mal 35 000 Euro steuert die Stadt Saarbrücken bei, der Rest der Regionalverbandskommunen allerdings fast nichts. Dabei leitet der Tierschutzverein Saarbrücken mit seinem ehrenamtlichen Vorstand ein mittelständisches Unternehmen, muss Löhne für Mitarbeiter zahlen, bildet Lehrlinge aus. Nicht zuletzt, um mit der Aufnahme von Fundtieren eine eigentlich kommunale Pflichtaufgabe zu erledigen. Das weiß die Stadtverwaltung nur zu gut, nicht zuletzt deren Chefjurist Jürgen Wohlfarth. Und auch dem Stadtrat muss klar sein, dass ein städtisches Tierheim weit teurer käme. Also: Her mit den Ideen, wie sich mehr aus der Stadtkasse herausholen lässt! Oder wo Sponsoren und andere Förderer für das größte saarländische Tierheim aufzutreiben sind. Bei unseren sicherlich exzellent vernetzten Stadtverordneten sollte das doch ein Klacks sein. Die stillen Helden vom Folsterweg haben mehr Hilfe verdient.