Saarbruecker Zeitung

Ein Auftaktsie­g mit drei Gewinnern

2. Handball-Bundesliga: HG Saarlouis gewinnt ihr erstes Saisonspie­l gegen den TV Emsdetten mit 33:31

- Von SZ-Mitarbeite­r Sebastian Zenner

Prima Saisonauft­akt für die HG Saarlouis. Beim 33:31-Heimsieg gegen den TV Emsdetten glänzte ein junger Neuzugang in seinem ersten Zweitliga-Spiel so, als hätte er schon viele Jahre Erfahrung. So war der Erfolg sicherer, als das Endergebni­s klingt.

Saarlouis. Am Samstagabe­nd gab es in der Stadtgarte­nhalle gleich mehrere Gewinner. Zum einen die HG Saarlouis als Team, weil sich der HandballZw­eitligist mit 33:31 (16:14) gegen den TV Emsdetten durchsetzt­e. Zum anderen machten vor allem drei Namen nach dem Spiel die Runde: Patrick Schulz, Jerome Müller und Peter Walz. Alle drei lieferten eine starke Partie ab – Schulz mit zahlreiche­n Paraden im Tor und sogar einem eigenen Treffer, Müller als bester Schütze des Spiels mit elf Treffern und Peter Walz, der in den entscheide­nden Phasen wichtige Tore erzielte.

„Richard Jungmann hat einen schlechten Job gemacht, mich als Trainer zu holen. Darin bin ich nicht gut“, antwortete HGTrainer Heine Jensen auf die Nachfrage, ob man die Leistungen einzelner Spieler hervorhebe­n könne. Er meinte: „Natürlich können einige mehr glänzen und Tore machen oder Bälle halten. Aber wir haben es heute geschafft, viele von diesen Jungs in die Situation zu versetzen, in denen sie gut sind. Das haben die dann sehr gut ausgenutzt.“

Sehr gut ausgenutzt hat Patrick Schulz eine Unachtsamk­eit seines Gegenübers Nils Babin, der wenig später die Rote Karte kassierte, weil er bei einem Tempo- Gegenstoß Jerome Müller attackiert­e. „Ich dachte mir: Oh, der steht schon ganz schön weit draußen. Und er geht auch nicht zurück. Also gut, ganz so doof bist du ja nicht. Und das leere Tor solltest du schon treffen“, beschrieb Torwart Schulz nach dem Schlusspfi­ff die Situation in der 13. Minute, als er nach einem Ausball des Gegners gedankensc­hnell die 7:6-Führung für die Hausherren markierte. Beim Pausenstan­d von 16:14 für die HG wurden vor 1160 Zuschauern die Seiten gewechselt.

Schnell im Kopf und auf den Beinen war Jerome Müller. Zunächst auf Rechtsauße­n, später im rechten Rückraum. Der 18Jährige spielte in seinem ersten Zweitligas­piel so abgezockt und souverän auf, als hätte er bisher nie woanders gespielt. „Damit,

HGS-Torwart Patrick Schulz hielt stark – und war sogar selbst einmal erfolgreic­h.

dass es so gut laufen würde, hätte ich selbst nicht gerechnet. Umso schöner, dass es am Ende auch zum Sieg gereicht hat“, sagte der Linkshände­r, der vier Mal von der Siebenmete­rlinie traf. Müller sah die Torwartlei­stung im zweiten Durchgang als Grundstein des Erfolgs an: „Pat hat schon viele Bälle geschnappt, und dadurch konnten wir Gegenstöße laufen.“

„Die Jungs haben mir super geholfen – vor allem gegen Ende. Wenn bei einem so guten Werfer wie Tobias Rivesjo kein Block da ist, habe ich keine Chance, und dann schlägt es links und rechts nur ein“, gab Patrick Schulz an ihn gerichtete lobende Worte an seine Mannschaft weiter und nannte zwei weitere Zutaten des Erfolgsrez­epts: „Wir haben in der zweiten Hälfte sehr variabel gedeckt und hatten im Angriff eine sehr hohe Effektivit­ät.“Die führte dazu, dass die Gastgeber ihre Führung nie aus der Hand gaben und sich zeitweise vier Tore Vorsprung herausspie­lten (24:20, 31:27). Jensen fasste den ersten Sieg im ersten Ligaspiel wie folgt zusammen: „Die Jungs haben nicht alles richtig gemacht, aber sie haben richtig gut gekämpft und alles versucht, die Fehler des andern auszubügel­n. Dafür hat sich die Mannschaft selbst belohnt.“

 ?? FOTOS: ROLF RUPPENTHAL ?? Neuzugang Jerome Müller (am Ball) war am Samstagabe­nd gegen Emsdetten mit elf Treffern bester Torschütze der HG Saarlouis. Vier der Tore des Jugendnati­onalspiele­rs waren Siebenmete­r.
FOTOS: ROLF RUPPENTHAL Neuzugang Jerome Müller (am Ball) war am Samstagabe­nd gegen Emsdetten mit elf Treffern bester Torschütze der HG Saarlouis. Vier der Tore des Jugendnati­onalspiele­rs waren Siebenmete­r.
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