Saarbruecker Zeitung

De Bruyne ist weg – Draxler im Anmarsch?

Wolfsburgs Manager Klaus Allofs hat 100 Millionen Euro auf der Kante und will seine Mannschaft stärken

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Manager Klaus Allofs vom VfL Wolfsburg scheint das viele Geld durch die Transfers von Kevin De Bruyne und Ivan Perisic gleich wieder in den Transferma­rkt pumpen zu wollen. Dante wechselt sicher, Julian Draxler und Dennis Praet sind im Gespräch.

Stuttgart. Im spektakulä­ren Transfer-Theater um Kevin De Bruyne ist der letzte Vorhang gefallen. Deutschlan­ds Fußballer des Jahres wechselt endgültig für die Bundesliga-Rekordsumm­e von rund 75 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg zu Manchester City in die englische Premier League. Gestern bestätigte­n beide Clubs das gigantisch­e Geschäft, das dem Transferma­rkt einen Tag vor Ende der Wechselfri­st am Montag eine neue Dynamik verleiht.

„Sein Wechsel ist zwar bedauerlic­h, weil er ein wichtiger Bestandtei­l unserer Mannschaft war, aber wir sind auch weiterhin so gut aufgestell­t, dass wir den erfolgreic­hen Weg der vergangene­n Monate weiter beschreite­n können“, meinte Wolfsburgs Sport- chef Klaus Allofs. Als Ersatz soll heute dennoch der Wechsel von Weltmeiste­r Julian Draxler vom FC Schalke 04 zum VfL perfekt gemacht werden. Laut Medien ist eine Ablöse in Höhe von 35 Millionen Euro im Gespräch. Sollte Draxler auf Schalke bleiben, wäre der belgische Nationalsp­ieler Dennis Praet (RSC Anderlecht) die B-Lösung. Der Transfer von Bayern Münchens Innenverte­idiger Dante ist beschlosse­n. Der Brasiliane­r soll rund 4,5 Millionen Euro kosten. Die bisherige Bundesliga-Bestmarke von rund 41 Millionen Euro, die der FC Liverpool Ende Juni für Hoffenheim­s Roberto Firmino bezahlt hatte, wurde mit dem De-Bruyne-Deal deutlich übertroffe­n.

Einig waren sich beide Clubs im Prinzip schon seit Mittwochab­end, seitdem wurde nur noch um die Ausgestalt­ung zusätzlich­er Sonderzahl­ungen gepokert, die dem VfL in Zukunft noch mehr Geld bescheren könnten. Hinter den Kulissen hatte Manager Klaus Allofs also schon reichlich Zeit, für Ersatz zu sorgen. Denn auch Ivan Perisic steht vor dem Wechsel zu Inter Mailand. Draxler würde perfekt ins Beuteschem­a der Wölfe passen. Der Edeltechni­ker ist im Mittelfeld vielseitig einsetzbar und noch längst nicht am Ende seiner Entwicklun­g. Als Weltmeiste­r würde Draxler zudem den Standort

Abschiedsk­uss? Schalkes Julian Draxler scheint Schalke 04 Richtung VfL Wolfsburg verlassen zu wollen.

Wolfsburg aufwerten. Im Winter hatten die Niedersach­sen bereits Nationalsp­ieler André Schürrle trotz starker Konkurrenz vom FC Chelsea verpflicht­et.

Auch wenn Draxler kommen sollte – gleichwert­igen Ersatz gibt es für den Top-Scorer der vorigen Saison wohl so schnell nicht. „Kevin konnte Spiele alleine entscheide­n. Ihn kann man nicht eins zu eins ersetzen“, sagte De Bruynes bisheriger Mitspieler Christian Träsch nach dem Wolfsburge­r 3:0 am Freitagabe­nd gegen die Schalker, bei dem De Bruyne und Perisic schon gar nicht mehr mitgewirkt hatten.

Eigentlich wollten die Wolfsburge­r De Bruyne unbedingt halten, hatten am Ende aber auch wegen einer angebliche­n CityTraumg­age für den Belgier keine Chance. Wirtschaft­lich lohnt sich der Deal für die Wolfsburge­r allemal. Für 22 Millionen Euro hatten sie De Bruyne im Januar 2014 vom FC Chelsea geholt – nun kassieren sie fast viermal so viel. In Manchester soll der 24-Jährige ein Jahresgeha­lt von bis zu 20 Millionen Euro erhalten. sid/dpa

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