Kultur oder Kaffeefahrt
Die Kommodifizierung einer nicht kapitalistischen Lebensweise
Bogenschießunterricht im „lebenden Museum“der Ju/‘Hoansi-San von Grashoek. Auch die Teilnahme an einer Jagd oder an einem „Elephant-Healing-Dance“gehört zum Angebot. Saarbrücken. Hilde Reichert gießt im Garten die Blumen. „Den Termin mit dem Bestattungsinstitut machen wir zusammen“, sagt ihr Sohn Marc. Hauptkommissar Stellbrink betritt das Anwesen und fragt ihn: „Kann ich Sie mal sprechen – alleine“. Doch plötzlich erDie tönt Dokuaus „Himba,eine Stimme: Buschmänner „Noch und mal.“Löwen“stellt die Frage nach den Bis langfristigendie Szene für Auswirkungenden neuen des SR-„Tatort“sogenanntenmit dem Ethno-MarkeArbeitstitingstel „Totenstille“für indigene im Stämme. Kasten ist, sind weitere fünf Aufnahmen Grashoek. erforderlich. Ein ReisebusFür Regisseurnähert sich Zoltan dem SpirandelliSan-Dorf Grashoekeine perfekin Namibia.te Demonstration,Ein Schild wie begrüßt aufwendie dig Besucherein Dreh im ist. „BushmanMal habe Lider ving Lärm Museum“.eines FlugzeugesEin einzelnerdie SzeSanne gestört,zückt seine mal Papiere,sei die die Sonneihn als weg Tourismus-Bevollmächtigoder das Timing der Schauten spieler der nicht Gemeinschaftoptimal gewesen,ausweisen. erklärt Höflicher beim fragt SZ-Besuch.er nach dem GruppenleiterFür dem Film, und für übergibtden am ei2. ne SeptemberMappe mit die den erste kulturellen Klappe Angeboten.fiel, wurde Abgestuftgestern in nach einemder Anzahl Privathaus der Touristenin der Leuschnerund der AnzahlStraße in der Saarbrücken gewünschten gedreht.TeilnehmerinnenIm Garten wuseln,auf von San- neugie-Seite: Von einer einfachen Dorfbesichtigung bis zu einer Verheiratung auf „Bushmen-Art“ist alles möglich. Jede Aktivität hat ihren fixen Preis und genaue Angaben über die Dauer und Art der Leistung. Im südlichen Afrika sind sogenannte „Bushmen-Walks“und Besuche beim „ ockerroten Volk“der Himba so allgegenwärtig wie Großwild- Safaris. Sie haben einen Beigeschmack von zivilisatorischer Ungleichheit und Ungleichzeitigkeit – als eine Art Zeitreise zu uralten, „primitiven“Kulturen. Die Doku nimmt das EthnoMarketing in Namibia als Beispiel eines weltweiten Trends im Umgang mit „exotischen“