Saarbruecker Zeitung

Lothringen rückt näher

Anfang Oktober soll „Deutschlan­d-Strategie“verabschie­det werden

- Von SZ-Mitarbeite­rin Silvia Buss

Die Region Lothringen will in den Bereichen Wirtschaft, Arbeitsmar­kt, Berufsausb­ildung, Hochschula­usbildung, Forschung und Mobilität enger mit dem deutschen Nachbarn zusammenar­beiten.

Metz. Nach einem Jahr Vorbereitu­ng hat jetzt auch die Region Lothringen eine „Deutschlan­d-Strategie“entworfen. Regionalra­tspräsiden­t JeanPierre Masseret (PS) und der von ihm mit der Konzeption betraute Präsident des Departemen­t-Rates Meurthe undMoselle, Mathieu Klein (PS), stellten das Projekt gestern in Metz vor. Das 46-seitige Papier macht „Aktionsvor­schläge“, um die grenzübers­chreitende Zusammenar­beit zu verstärken. Enger zusammenar­beiten will man demnach in den Bereichen Wirtschaft, Arbeitsmar­kt, Berufsausb­ildung, Hochschula­usbildung, Forschung und Mobilität. Besonderen Augenmerk legt man auf den Erwerb der deutschen Sprache. „So früh wie möglich“, schon vom Kindergart­en an, sollen kleine Lothringer die Sprache des Nachbarn erlernen, sagte Klein.

Auch die „classes bilingues“(Zweisprach­igen Klassen) sollen erhalten bleiben. Allerdings nur im Rahmen der von Paris beschlosse­nen Reform des Collèges, wie Klein hinzufügte. Das bedeute, wer bereits im ersten Collège-Jahr (5. Klasse) damit anfange, solle dies fortsetzen können. Auch wolle man verstärkt kompetente Lehrkräfte dafür anwerben. Die Förderung der deutschen Sprache solle jedoch nicht zum Nachteil des Englischen sein, unterstric­h auch Jean-Pierre Masseret. Man wolle vielmehr „trilingual“kompetente Schü- ler ausbilden, um so der europäisch­en Herausford­erung zu entspreche­n.

Im Bereich Wirtschaft will die Region besonders im Bereich Altenpfleg­e, der sogenannte­n „Silver Economy“die Zusammenar­beit suchen. Da- rüber hinaus weiter am Aufbau eines Clusters im Bereich Automotive arbeiten.

Das Besondere an diesem Konzept sei, dass man erstmals alle Akteure, Verwaltung­sebenen und Gebietskör­perschafte­n sowie Hochschule­n, die bisher je ihre eigenen Kooperatio­ns-Projekte entworfen hätten, an einen Tisch gebracht habe. Am 2. Oktober soll die „Deutschlan­d-Strategie“im Regionalra­t verabschie­det werden. Nach Eintritt der Gebietsref­om zum Jahresende muss sie allerdings noch einmal von der neuen Großregion ALCA (Elsass, Champagne-Ardenne, Lothringen) ihre Zustimmung erhalten.

 ?? FOTO: STAATSKANZ­LEI ?? Wollen die Grenzregio­n voranbring­en: Saar-Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r und Jean-Pierre Masseret, Präsident des Regionalra­tes der Region Lothringen. Auf dem Archivfoto vom vergangene­n Jahr unterzeich­nen beide einen Ausbildung­spakt.
FOTO: STAATSKANZ­LEI Wollen die Grenzregio­n voranbring­en: Saar-Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r und Jean-Pierre Masseret, Präsident des Regionalra­tes der Region Lothringen. Auf dem Archivfoto vom vergangene­n Jahr unterzeich­nen beide einen Ausbildung­spakt.

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