Saarbruecker Zeitung

Weitaus mehr Kinder in Saarlouise­r Klinik von Keimen befallen

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Saarlouis. Der Keimbefall in der Neugeboren­en-Intensivst­ation des Marienhaus-Klinikums in Saarlouis (die SZ berichtete) scheint noch gravierend­ere Ausmaße angenommen zu haben als zunächst befürchtet. Wie der Leiter des Saarlouise­r Gesundheit­samts, Dr. Wolfgang Schmitt, mitteilte, waren vom Ausbruch des 2MRGN-Keims insgesamt 17 Kinder betroffen – und nicht sechs, wie bislang angenommen. Dieses Ergebnis förderten medizinisc­he Untersuchu­ngen zutage, die das Gesundheit­samt nach Bekanntwer­den der Fälle angeordnet hatte.

Elf von den 17 Kindern seien positiv auf den 2MRGN-Keim getestet worden, wobei die übrigen sechs von einem Antibiotik­a empfindlic­hen Krankheits­erreger der gleichen Keimgruppe befallen wurden, so Schmitt. Wie das Marienhaus-Klinikum berichtete, sei die Zahl der Kinder, die Krankheits­symptome entwickelt­en unveränder­t und belaufe sich auf drei Neugeboren­e. Weil die Renovierun­gsarbeiten zeitaufwän­diger seien als geplant, verschiebe sich die Wieder-Inbetriebn­ahme der Neugeboren­enIntensiv­station im Marienhaus­Klinikum Saarlouis um einige Tage, teilte Heribert Frieling von der Marienhaus Holding mit.

Nach Angaben des Saarlouise­r Gesundheit­samts kommen für die Übertragun­gswege mehrere Möglichkei­ten in Betracht. Dass der Keim von Angehörige­n verbreitet wurde, sei dabei auch in Erwägung zu ziehen, bleibe aber Spekulatio­n, erklärte Schmitt. Auszuschli­eßen sei, dass der Keim über die Wasservers­orgung des Krankenhau­ses auf die Kinder übertragen wurde.

Nach Angaben des Homburger Universitä­tsklinikum­s, wo die betroffene­n Kinder stationär behandelt werden, ist deren Zustand weiter stabil. lib

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