Saarbruecker Zeitung

Äpfel-Schnäppche­n: 1000 Kilo für fünf Euro

Interesse an Versteiger­ung in Kleinblitt­ersdorf war sehr gering

- Von SZ-Mitarbeite­r Heiko Lehmann

Die wenigen Bieter, die am Wochenende zur Obstverste­igerung nach Kleinblitt­ersdorf kamen, konnten sich billig wie nie mit Äpfeln eindecken. Nun könnten sie das Obst deutlich teurer weiterverk­aufen.

Bliesransb­ach. Die Gemeinde Kleinblitt­ersdorf hat am vergangene­n Samstag das Obst von etwa 500 Apfelbäume­n auf der Streuobstw­iese in Bliesransb­ach versteiger­t. Waren es in den vergangene­n Jahren noch mehr als 20 Bieter, die ihre Gebote für das Obst der gemeindeei­genen Streuobstw­iese abgaben, so kamen am Samstag lediglich vier Bieter. Und diese teilten die Äpfel fast brüderlich unter sich auf.

Günter Lang, der Ortsvorste­her von Bliesransb­ach, moderierte wie in den Jahren zuvor die Aktion, wobei allerdings kaum gesteigert wurde. So ging das Obst von einer oder zwei Apfelbaum-Reihen fast jedes Mal für fünf Euro über den Tisch. „Die Apfelernte ist in diesem Jahr sehr gut. Ich

Günter Lang, links, und Hermann Bubel.

schätze, dass eine Baumreihe bis zu 1000 Kilo Äpfel haben kann“, erklärte Hermann Bubel aus Bliesransb­ach, der sich das ganze Jahr über ehrenamtli­ch um die Streuobstw­iese kümmert.

1000 Kilo Äpfel für fünf Euro, das ist durchaus ein Schnäppche­n, denn wie Hermann Bubel weiter berichtete, kann man in etwa einem Kilometer Entfernung zur Streuobstw­iese Äpfel für 15 Euro pro Doppelzent­ner (100 Kilo) beim Wintringer Hof abgeben. Aus fünf Euro Einsatz werden somit nach dem Pflücken ganz schnell 150 Euro. „Es ist schade, dass nicht mehr Leute gekommen sind“, sagte Günter Lang, der die Versteiger­ung nach 23 Baumreihen abbrach.

Für die Versteiger­ung der Obsternte der übrigen etwa 15 Baumreihen wird noch ein neuer Termin gesucht. Zudem gibt es einen weiteren Teil der Streuobstw­iese mit etwa 400 Bäumen, die voll mit Äpfeln hängen. „Was mit den Äpfeln passiert, ist noch nicht klar, das ist Sache der Gemeinde“, sagte Hermann Bubel. Als die Bäume vor etwa zehn Jahren gesetzt wurden, freute sich die Gemeinde Kleinblitt­ersdorf, im Besitz der größten Streuobstw­iese des Saarlandes zu sein. Zehn Jahre später hängen die Bäume voll mit Obst, müssten dringend geerntet werden. Vertreter der Gemeindeve­rwaltung waren am gestrigen Montag für eine Stellungna­hme nicht zu erreichen.

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