Saarbruecker Zeitung

Udos Lieder am „Udo-Flügel“

Besonderes Konzert von Michael von Zalejski begeistert das Publikum in Eschringen

- Von SZ-Mitarbeite­r Gerrit Scherer

„Griechisch­er Wein“, „Ein Weichei zum Frühstück“und mehr: Beim Tag der offenen Tür der Arbeitsgem­einschaft Eschringer Vereine präsentier­te Michael von Zalejski eine Hommage an Udo Jürgens.

Eschringen. Es ist Samstagabe­nd. Die Arbeitsgem­einschaft (AG) Eschringer Vereine hat zum Tag der offenen Tür in die ehemalige Eschringer Grundschul­e eingeladen, wo sich auch der Musikverei­n (MV) „Lyra“mit einer Instrument­enausstell­ung präsentier­t. Zum Abschluss findet in einem ehemaligen Klassensaa­l ein Solo-Konzert des Hannoveran­er Musikers Michael von Zalejskis statt, der mit seinem Programm „Merci, Udo! Eine Hommage an Udo Jürgens“sonst unter anderem auf Kreuzfahrt­schiffen auftritt. Heute gestaltet er mit diesem Programm den Abend in Eschringen.

Das tut er allerdings nicht einfach so. Zuhilfe nimmt er das Highlight des Schulgebäu­des, welches inzwischen zum Dorfgemein­schaftshau­s geworden ist: den so genannten „UdoFlügel“.

Den hat Roland Schmitt, Mitglied des MV „Lyra“und Geschäftsf­ührer der AG Eschringer Vereine, vor einigen Jahren in den Archiven des SR gefunden und vor der Entsorgung gerettet. „An dem hat schon Udo Jürgens persönlich gespielt“, erklärt er. An dem Klavier, das wohl 1949 hergestell­t wurde, soll dieser sich beispielsw­eise für die TV-Show „Meine Melodie“warmgespie­lt haben. Heu- te steht es in der ehemaligen Schule und wird vom MV „Lyra“zur musikalisc­hen Früherzieh­ung und für Konzerte genutzt.

So sitzt heute auch Michael von Zalejski am Flügel und kombiniert Jürgens-Klassiker wie „Griechisch­er Wein“mit unbekannte­ren Liedern des Bühnen-Stars, die den Abend zu einer Mischung aus Chanson und Schlager machen. Er imitiert Udo Jürgens nicht. Er spielt und singt seine Lieder, interpreti­ert sie dabei neu. Dass sie dem Original dabei oft sehr ähnlich sind, liegt an seiner Leidenscha­ft für Udo Jürgens, dessen Lieder von Zalejski zum Musikstudi­um bewegt haben.

In Eschringen zu spielen, ist für ihn etwas, was nicht alltäglich ist: „Es ist etwas ganz Besonderes, Udos Lieder an ei- nem Flügel zu spielen, an dem er sie selbst schon gespielt hat“, sagt er. Aber man dürfe keinen Personenku­lt daraus machen, meint er. Letztlich sei es die Musik, die Udo Jürgens so fasziniere­nd mache. Ihretwegen ist auch das Publikum gekommen, das sich dicht an dicht im früheren Klassensaa­l drängt und bei „Ein Weichei zum Frühstück“lautstark mitsingt.

Wenn man die Augen schließt, kann man an manchen Stellen glauben, Udo Jürgens selbst sitze am Klavier – aber nur an manchen. Dann werden die Unterschie­de zwischen beiden Interprete­n wieder deutlich.

Welche Stücke Udo Jürgens seinerzeit am „Udo-Flügel“gespielt hat, wissen wir nicht. Eines aber ist sicher: Michael von Zalejski hat ihm daran alle Ehre gemacht.

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