„Ich glaube, er hatte Sorge, keine Lösungen mehr zu finden.“
und in Stuttgart muss der punktlose Tabellenletzte die Wende einleiten, sonst droht dem Club ein frühzeitiger Abstiegskampf. Eberl war auch gestern weiterhin davon überzeugt, dass der Club mit Favre die Krise bewältigt hätte. Gladbachs Sportdirektor hat ein enges Verhältnis zu dem Trainer, konnte (oder wollte) die Beweggründe aber nicht erklären. „Ich bin da auch nur im Fabelreich der Thesen unterwegs. Ich glaube, er hatte Sorge, keine Lösungen mehr zu finden.“Er selbst sei „sautraurig“, habe aber einen unheimlich tollen Trainer kennenlernen dürfen, meinte Eberl.
Nun soll zunächst Schubert die Lücken füllen. Der 44-Jährige hat Cheftrainer-Erfahrung beim FC St. Pauli und dem SC Paderborn gesammelt und war zuletzt U15-Trainer beim Deutschen Fußball-Bund, ehe er im Sommer die Gladbacher Regionalliga-Mannschaft übernahm. Trotz der großen Fußstapfen,
Max Eberl über Lucien Favre
die Favre hinterlässt, traut Eberl dem Interimstrainer die Wende zu: „Er ist ein toller Teamplayer und wird die Rolle fantastisch ausfüllen.“Schubert werde dem Team ein neues Gefühl vermitteln und eine neue Ansprache finden.
Die Art und Weise des FavreAbgangs wirkt allerdings noch nach – und hat im Club alle überrascht. In langen Gesprä-
MEINUNG
Lucien Favre hat in Gladbach Erstaunliches geleistet. Er hat die Mannschaft 2011 vor dem Abstieg gerettet, innerhalb von drei Jahren zum Spitzenteam gemacht und in die Champions League geführt. Und er hat Spieler wie Marco Reus, Christoph Kramer und Max Kruse zu Nationalspielern gemacht.
Erstaunlich ist aber auch, dass er nun einen Scherbenhaufen hinterlässt. Sein Rücktritt sei die „beste Entscheidung für den Verein“, hat er chen am Sonntag habe man dem Trainer klar gemacht, dass man seinen Rücktritt nicht akzeptiere. Daraufhin wählte der Schweizer den Weg an die Öffentlichkeit und versperrte damit alle weiteren Überredungsversuche. „Damit hat er Fakten geschaffen und uns vor den Kopf gestoßen“, erklärte VizePräsident Rainer Bonhof und steht mit der Kritik nicht allein.