Saarbruecker Zeitung

Autorin entführt in Welt voll Dunkelheit und Überraschu­ngen

- Von SZ-Mitarbeite­rin Nadja Spieldenne­r

„Feierabend gestrichen. Ein Kind ist verschwund­en. Ein Mädchen, dreizehn.“So beginnt Isabella Archans zweiter Kriminalro­man. Bei einer szenischen Theaterles­ung in einer Buchhandlu­ng gab es erste Einblicke in „Marie spiegelt sich“.

St. Johann. „Stellen Sie sich vor, Sie sind ein etwas älteres Semester...“Isabella Archan eröffnet ihre szenische Theaterles­ung in der Buchhandlu­ng Bock und Seip am Donnerstag­abend mit einer kurzen Reise in die Vorstellun­gskraft ihres Publikums: Ein abgelegene­s altes Haus, in dem ein alter Mann wohnt, der gegen neun Uhr abends schon im Bett liegt, als es plötzlich an seiner Tür klingelt... Lebendig und mit viel Engagement entführt die Schauspiel­erin und Autorin ihre zahlreiche­n Zuhörer in eine Welt voller Dunkelheit und Überraschu­ngen.

Zweiter Krimi der Autorin „Marie spiegelt sich“heißt Archans zweiter Kriminalro­man, der an diesem 24. September Premiere feierte. Nach ihrem ersten Roman „Helene geht baden“ist es der zweite Fall für die junge Polizistin Willa Stark aus Graz.

„Feierabend gestrichen. Ein Kind ist verschwund­en. Ein Mädchen, dreizehn.“Das Mädchen heißt Marie, erwacht allein in einem dunklen Raum und ist die Protagonis­tin des neuen Kriminalro­mans. Gerade an der Grenze zwischen Kindheit und Jugend hängt Marie noch sehr an ihrem Teddybären und liebt es zu schreiben. „Toll finde ich an Marie, dass sie auch schreibt!“, verrät Archan. Drei Ausschnitt­e hat sie vorbereite­t, drei Personen, die sie ihrem Publikum im Laufe des Abends vorstellt: Willa Stark, Marie und „Es“. „Ich habe lange überlegt, was ich im dritten Abschnitt vorlesen möchte, und ich habe mich für die Täterfigur entschiede­n, weil sie mit Marie gemeinsam einen speziellen Weg in der Dunkelheit geht“, erzählt Archan. Ihre Art, vorzutrage­n und zu erzählen, lässt ihre Figuren real werden und zieht die Zuhörer vollkommen in ihren Bann. Neben den Buchaussch­nitten hat sie ein ganzes Krimiprogr­amm mitgebrach­t; Kurzgeschi­chten, eigens für Lesungen erdacht, die zu Anfang und Ende angenehme Schauer über den Rücken jagen. Kleine Gesangsein­lagen, verpackt in kurze schauspiel­erische Szenen, lockern den Abend auf und bringen das Publikum zum Lachen. In der Pause ist Zeit für Wein und Gespräche, Händedrück­en und Fragen an die Autorin.

Autogramme und Widmungen sind für die Zeit nach der Lesung vorgesehen. Mit einem Verspreche­n beendet Archan nach viel Applaus den zweiten Teil des gelungenen Krimiabend­s: „Es kommen noch richtig viele Psychopath­en auf Sie zu in der nächsten Zeit!“Das klingt ganz so, als seien schon weitere Werke in Planung.

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