Saarbruecker Zeitung

Gedenken an Opfer von Paris: Heute um 12 Uhr schweigt Europa

Weltweite Trauer nach Massaker mit 129 Toten – Hollande: Drei Monate Ausnahmezu­stand

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Die blutigsten Terrorakte seit mehr als zehn Jahren haben Europa tief geschockt. Frankreich nimmt nach den Anschlägen von Paris den Islamische­n Staat ins Visier. Die Verbündete­n sichern ihre Unterstütz­ung zu.

Paris/Berlin/Saarbrücke­n. Die Welt ist erschütter­t von der beispiello­sen Anschlagse­rie in Paris. Von den USA bis zum Iran, von Russland bis Saudi-Arabien verurteilt­en Staaten die Gewalttate­n in der französisc­hen Hauptstadt mit 129 Todesopfer­n und mehr als 350 Verletzten. Die Staats- und Regierungs­chefs der EU riefen für heute um 12 Uhr alle Europäer zu einer Schweigemi­nute auf. „Das Gute ist stärker als das Böse“, erklärten sie in einer gemeinsame­n Stellungna­hme mit den EU-Institutio­nen. „Wir werden alles Notwendige tun, um Extremismu­s, Terrorismu­s und Hass zu bekämpfen.“Die Anschläge von Paris würden als Angriff gegen alle EU-Staaten gewertet.

Auch saarländis­che Politiker bekundeten ihre Solidaritä­t mit Frankreich. „Wir Saarländer­innen und Saarländer weinen und trauern mit unseren französisc­hen Freunden“, erklärte Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU). Zugleich betonte sie: „Wir Europäer stehen in diesen schweren Stunden zusammen.“Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) verurteilt­e per Twitter den „abscheulic­hen Terrorakt“. Auch Vertreter von Grünen, Linken und Piraten im Saar-Landtag äußerten ihre Betroffenh­eit. Die Kirchen im Land riefen zu Gebeten für die Opfer auf. Für heute Abend, 18 Uhr, ist ein Klage-Gottesdien­st in der Saarbrücke­r Ludwigskir­che geplant.

Frankreich erklärte derweil dem islamische­n Terrorismu­s den Krieg und bombardier­te gestern Al-Rakka – die Hochburg des Islamische­n Staates in Syrien. Nach ersten Ermittlung­en waren die Massaker von Paris eine koordinier­te IS-Aktion. Präsident François Hollande will den am Freitag verhängten Ausnahmezu­stand auf drei Monate verlängern. Das ermöglicht Ausgangssp­erren, Wohnungsdu­rchsuchung­en ohne richterlic­hen Beschluss und Hausarrest für Menschen, die als „gefährlich“eingestuft werden.

Bei den Anschlägen in Frankreich wurde mindestens ein Deutscher getötet, teilte das Auswärtige Amt gestern mit. Der 28-Jährige stammte aus München und hatte seit längerem in Paris gelebt.

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FOTO: AFP Stilles Gedenken: Ein Junge stellt in Paris eine brennende Kerze ab – unweit dieser Stelle starben 15 Menschen im Kugelhagel.
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François Hollande

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