Saarbruecker Zeitung

Deutschlan­ds bester Zimmerer

Mario Bernardi aus Geislauter­n ist der bundesweit beste Azubi seines Jahrgangs

- Von Frank Bredel und Jennifer Siegler (beide SZ)

Mario Bernardi hat gebüffelt, was das Zeug hält. Die Mühe hat sich gelohnt. Der 21-Jährige Zimmerer ist landesbest­er Auszubilde­nder aller Bauberufe und bundesbest­er Azubi seines Fachs.

Geislauter­n. Kein anderer hat sich so in seine Ausbildung gekniet wie Mario Bernardi. Der Zimmerer ist nicht nur Prüfungsbe­ster seines Jahrgangs sondern hat seine Ausbildung auch als bester unter allen BauAzubis gleich welchen Berufs im Saarland abgeschlos­sen.

Nun arbeitet der 21-Jährige als fester Mitarbeite­r bei der Anton Bernardi GmbH in Geislauter­n, im Betrieb seines Vaters. „Es war schon immer mein Wunsch hier zu arbeiten. Auf freiwillig­er Basis habe ich bereits mehrere Praktika hier gemacht und war vom ersten Tag an sehr interessie­rt an der Arbeit als Zimmerer. Daher habe ich direkt gewusst, dass ich hier meine Ausbildung machen möchte“, erzählt Mario Bernardi. Der Weg in den Familienbe­trieb war vorgezeich­net.

Tennis musste warten Am Technisch-gewerblich­en Berufsbild­ungszentru­m I (TGBBZ) in Saarbrücke­n erhielt er die dreijährig­e schulische Ausbildung. „Im ersten Jahr, die sogenannte Baugrundst­ufe, erhält man einen groben Einblick in alle Bauberufe. Das ist in jedem Baugewerbe so und erweist sich als sehr hilfreich, da man so in nur zwei Jahren in einen anderen Bauberuf wechseln kann, falls notwendig. Wir hatten immer zweiwöchig­en Blockunter­richt im ersten Jahr und später ein- mal in der Woche. Zwischendu­rch waren wir immer wieder auf der Überbetrie­blichen in Schafbrück­e“, sagt Bernardi. Für die Prüfungsvo­rbereitung habe er sich eine Woche vorher frei genommen und durchgebüf­felt. Sein Tennistrai­ning musste darunter ein wenig leiden: „Seit dem fünften Lebensjahr spiele ich Tennis. Aber nicht als Profi sondern mehr für den Spaß und die Bewegung“, erzählt der Ludweilere­r, der sich auch gerne mit Freunden trifft und ins Kino geht.

Von Erfolg überrascht „In der schriftlic­hen Prüfung ging es um Berechnung­en von Längen und Winkeln oder zum Beispiel Holzarten. In der praktische­n Prüfung musste ein Kehlsparre­nmodell mit zwei Flugsparre­n und zwei Schiftern gebaut werden. Das ist eine bestimmte Art von Gebälk des Daches. Hierbei bin ich in den letzen Minuten ganz schön ins Schwitzen gekommen, da ich es eigentlich langsam angehen wollte und mir dann die Zeit verloren ging. Am Schluss hat es ja scheinbar doch gereicht“, sagt der Zimmerer mit einem Grinsen. Beim Landeswett­bewerb und auch beim Bundeswett­bewerb musste er jeweils ein besonders schwierige­s Dachmodell gestalten, was er mit Bravour meisterte. Er gewann beide Wettbewerb­e.

„Ich hätte nie gedacht dass ich so gut abschneide und habe mich wirklich sehr gefreut“, erzählt Bernardi stolz. Einen guten Trainer hat er auch, sein Vater ist der Bundestrai­ner der Zimmerer und engagiert sich seit Jahren bei Berufswett­bewerben. Nur zur Weltmeiste­rschaft darf Mario nicht mehr reisen, er hat die Altersgren­ze ganz knapp überschrit­ten.

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FOTO: BECKER&BREDEL Mario Bernardi ist bundesbest­er Zimmerer.

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