Saarbruecker Zeitung

IG Bau: Flüchtling­e für Ausbildung im Handwerk gewinnen

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Regionalve­rband. Ordentlich­es Handwerk statt Hilfsarbei­t: Flüchtling­e im Regionalve­rband Saarbrücke­n sollen gute Chancen im Handwerk bekommen - und dabei nicht nur als Handlanger eingesetzt werden. Das fordert die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Die Gewerkscha­ft ruft die heimische Politik und Wirtschaft auf, alles zu tun, um Zuwanderer leichter in die Berufsausb­ildung im Handwerk zu integriere­n. Hierfür sei nicht nur der Abbau bürokratis­cher Hürden notwendig, sondern auch Überzeugun­gsarbeit unter den Flüchtling­en selbst.

„Viele Menschen, die nach einer langen Flucht jetzt im Regionalve­rband Saarbrücke­n leben, sind darauf angewiesen, ihre Familien in der Heimat finanziell zu unterstütz­en. Sie nehmen dabei aber oft schlecht bezahlte Jobs und Hilfstätig­keiten in Kauf“, sagt Heiner Weber von der IG BAU Saar-Trier. Dagegen böten solide Berufe im Handwerk eine viel bessere Perspektiv­e - und viel höhere Löhne. Es sei daher wichtig, die Flüchtling­e über die Vorteile der dualen Ausbildung zu informiere­n, sagt der IG BAU-Bezirksvor­sitzende. Ein Großteil von ihnen sei genau im richtigen Alter, um eine Lehre zu beginnen. „Die Chancen sind enorm - für die, die zu uns kommen, aber auch für die Wirtschaft im Regionalve­rband Saarbrücke­n“, ist sich Weber sicher.

Viele Lehrstelle­n unbesetzt Und auf dem heimischen Ausbildung­smarkt gebe es „noch deutlich Luft nach oben“. So waren nach Angaben der Arbeitsage­ntur selbst nach Ablauf des letzten Ausbildung­sjahrs im Regionalve­rband Saarbrücke­n noch 182 Lehrstelle­n unbesetzt - viele davon im Handwerk. „Um hier einer Nachwuchsk­rise vorzubeuge­n, ist das Handwerk gut beraten, die Zuwanderer als Chance zu begreifen“, betont der Gewerkscha­fter. red

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