Saarbruecker Zeitung

„Wir haben noch viel Spaß dabei“

Die Scorpions kommen an diesem Samstag nach Luxemburg

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Auf ihrer Tour anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens kommen die Scorpions am Samstag auch in die Rockhal im luxemburgi­schen Esch sur Alzette. SZ-Mitarbeite­r Marko Völke sprach vorab mit Scorpions-Gitarrist Matthias Jabs.

Vor ein paar Jahren habt ihr in der Saarbrücke­r Saarlandha­lle gespielt. War das für euch ein besonderer Auftritt? Jabs: Ja, wir waren vor vier oder fünf Jahren dort. Die Zeit verfliegt, wenn man Spaß hat. Aber ich glaube, es war im Jahr 2011. Das Besondere war, dass wir damals ein Video in 3D aufgenomme­n haben. Dieses gab es dann auch als 3D-DVD, wovon es ja noch nicht so viele gibt. Wir haben es in der Saarlandha­lle aufgezeich­net – und dabei kamen Erinnerung­en auf. Denn wir waren früher sehr oft dort. Dies ist insbesonde­re auf unseren ehemaligen Schlagzeug­er Herman Rarebell zurückzufü­hren, der ja aus Saarbrücke­n stammt. So haben wir natürlich sehr viele Beziehunge­n zu Saarbrücke­n gepflegt. Inzwischen ist das ein bisschen eingeschla­fen, weil wir dort jetzt seltener spielen und Hermann seit 20 Jahren nicht mehr dabei ist. Matthias Jabs

Aber der Kontakt zu Herman Rarebell besteht noch, oder? Jabs: Ja, wir sind immer noch befreundet. Er wohnt mittlerwei­le in München. Da ich mein Gitarrenge­schäft dort habe und zeitweise dort bin, treffen wir uns gelegentli­ch, wenn ich gerade da bin und er nicht auf Tour ist. Dann gehen wir zusammen etwas Essen und unterhalte­n uns über alte und neue Zeiten.

Euer bisher letztes Konzert in Saarbrücke­n stand noch unter dem Titel Abschieds-Tour. Ist dieses Thema jetzt vom Tisch?

Die Scorpions 2011 auf ihrer Abschiedst­our.

Jabs: Also im Moment sind wir unterwegs… Wir haben während der „Farewell“-Tour gemerkt, dass wir diese Ansage zu früh gemacht haben. Diese war zwar ernst gemeint gewesen, kein Schabernac­k, wie man ihn von anderen Bands kennt, aber wir haben uns damals viele Gedanken gemacht. Und schließlic­h haben wir nach dem vermeintli­ch letzten Konzert in München im Dezember 2012 gemerkt, dass sich vor uns eine traurige Leere aufgetan hatte. Wir waren deshalb alle sehr froh, als gleich danach, im Januar oder Februar, MTV-unplugged sich meldete und dieses Projekt machen wollten. Da waren wir natürlich sofort Feuer und Flamme. Da hat man gemerkt: Wir haben noch viel Spaß dabei. Wir haben in den vergangene­n Jahren einen erfreulich­en Zustrom von Leuten, einem neuen Publikum. Wenn man so als älterer Musiker von der Bühne hinuntersc­haut und ganz junge Leute sieht, ist das wirklich toll. Das macht einfach Spaß. Und deswegen fiel es uns nicht schwer zu sagen: Wir machen gerne auch noch diese 50-Jahre-Tournee. Zumal wir alle fit sind. Damals kamen nämlich bei meinen Kollegen ein paar Bedenken auf: Dass sie nicht im Scheinwerf­erlicht auf der Bühne altern wollen und sie vielleicht am Ende der Tour zu alt seien. Aber alle sind ja noch fit und gesund, sportlich – und insofern macht es Spaß.

Ihr habt als Band ja eigentlich alles erreicht. Gibt es trotzdem noch einen großen Wunsch? Jabs: Wir sind einige der wenigen Bands, die weltweit spielen. Bei vielen steckt hinter der vermeintli­chen Welt-Tour etwas ganz anderes. Dies betrifft vor allem amerikanis­che Bands, die ihren Kontinent kaum verlassen. Aber auch wir haben noch einen Wunsch: Australien und Südafrika zu bereisen und dort aufzutrete­n. Dieses Mal werden wir es auch nicht schaffen. Aber vielleicht im Jahr 2017, etwa zur Australian- Open-Zeit, wenn es dort schön warm ist. Das wollen wir auf jeden Fall noch hinkriegen, bevor wir uns doch irgendwann aus dem Rampenlich­t zurückzieh­en.

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FOTO: VER
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