Saarbruecker Zeitung

Neue Technik federt Verbrauch ab

Landeshaup­tstadt legt Energieber­icht für eigene Gebäude vor

- Von SZ-Redakteur Peter Wagner

Es spart sich leichter, wenn man genau über den Verbauch Bescheid weiß. Das Saarbrücke­r Amt für Klima- und Umweltschu­tz schaut deshalb genau hin, wer wo was benötigt. Und schreibt alles in einen lesenswert­en Bericht.

Saarbrücke­n. Die Grundschul­en mit ihren Turn- und Schwimmhal­len haben von allen städtische­n Gebäuden in Saarbrücke­n den mit Abstand höchsten Wärmeverbr­auch. Dies geht aus dem Energieber­icht für die Jahre 2010 bis 2014 hervor, den die Landeshaup­tstadt soeben veröffentl­ichte. Betrachtet werden 370 Gebäude sowie Anlagen (Brunnen, Ampeln, Schranken, Methangasa­bsaugung, Bunker und so weiter) im Hinblick auf den Verbrauch von Strom, Wärme und Wasser.

So viel wie 4500 Haushalte

Beim Strom hat die Verwaltung den größten Anteil am Verbrauch. Hier ist in den letzten Jahren jedoch ein Rückgang zu verzeichne­n. „Es kann davon ausgegange­n werden, dass hier vor allem die Mitarbeite­r an ihrem Arbeitspla­tz bewusster mit Energie umgehen“, wird zur Ursache angemerkt. Der jährliche Saarbrücke­r Strombedar­f für die Ämter, Eigenbetri­ebe und die gesamte Straßenbel­euchtung beträgt 20 300 Megawattst­unden. Diese Menge würde nach Berechnung der Verwaltung ausreichen, um 4500 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen.

Der Anstieg des Stromverbr­auches bei den Kindergärt­en ab dem Jahr 2014 ist laut Analyse darauf zurückzufü­hren, dass umfangreic­he Erweiterun­gen und Neubauten erfolg-

Der Stromverbr­auch bei den Saarbrücke­r Straßenleu­chten hat sich in den letzten fünf Jahren halbiert.

ten. Bei den einzelnen Objekten steigen die Verbräuche jedoch nur leicht, und das bei deutlich längeren Nutzungsze­iten. Sie werden durch moderne Technik kompensier­t. Zufrieden schauen die Experten auf die Straßenbel­euchtung. Deren Stromverbr­auch ist in den letzten fünf Jahren fast halbiert worden, vor allem dank der Umstellung auf LED-Leuchten.

Beim Wasser sind die Friedhöfe, die Bäder und die Sportplätz­e die größten Verbrauche­r. Die Mengen hängen erheblich vom Wetter ab. In den Grundschul­en blieb der Verbrauch über die Jahre konstant, und das trotz Ausbau der Nachmittag­sbetreuung. Die Saarbrücke­r Wasserrech­nung stieg von 965 000 Euro im Jahr 2010 auf 1,17 Millionen Euro im Jahr 2014. Die Kosten für Wärme gingen im selben Zeitraum von 3,55 Millionen Euro auf 3,19 Millionen Euro zurück. Die Stromrechn­ung stieg von 2,27 Millionen Euro auf 2,6 Millionen Euro.

Übrigens hat Saarbrücke­n Ende Oktober 2014 den Strom für die Jahre bis 2017 bereits eingekauft, und zwar „zu hundert Prozent Ökostrom“, wie es heißt. Dadurch reduzierte­n sich die jährlichen CO2-Emissionen um 10 000 Tonnen.

Anweisung zum Sparen Aktuell wird vom Amt für Klima- und Umweltschu­tz eine „Dienstanwe­isung für einen ressoucens­chonenden Umgang mit Energie, Wasser und Wertstoffe­n innerhalb städtisch genutzter Objekte“erarbeitet. In Kindergärt­en und Schulen ist der „Klimaschut­zmanager“unterwegs, um für einen sparsamen Umgang mit Heizung und Licht zu werben.

Der mit viel Aufwand erstellte „Energieber­icht Kommunale Liegenscha­ften“liest sich auch für Laien interessan­t, zumal auch kurios anmutende Kleinigkei­ten dargestell­t werden wie beispielsw­eise der explosions­artig hochschnel­lende Strombedar­f im Rathaus an „Weiberfast­nacht“. Für den Brunnen am Anger in Dudweiler, der 2011 außer Betrieb ging, wurde weiterhin jahrelang Strom bezahlt. Der Verbrauch wurde nämlich nicht abgelesen, sondern immer geschätzt. Nach Feststellu­ng des Fehlers flossen 5811 Euro an die Stadtkasse zurück.

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ARCHIVFOTO:MARTIN ROLSHAUSEN

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