Neue Technik federt Verbrauch ab
Landeshauptstadt legt Energiebericht für eigene Gebäude vor
Es spart sich leichter, wenn man genau über den Verbauch Bescheid weiß. Das Saarbrücker Amt für Klima- und Umweltschutz schaut deshalb genau hin, wer wo was benötigt. Und schreibt alles in einen lesenswerten Bericht.
Saarbrücken. Die Grundschulen mit ihren Turn- und Schwimmhallen haben von allen städtischen Gebäuden in Saarbrücken den mit Abstand höchsten Wärmeverbrauch. Dies geht aus dem Energiebericht für die Jahre 2010 bis 2014 hervor, den die Landeshauptstadt soeben veröffentlichte. Betrachtet werden 370 Gebäude sowie Anlagen (Brunnen, Ampeln, Schranken, Methangasabsaugung, Bunker und so weiter) im Hinblick auf den Verbrauch von Strom, Wärme und Wasser.
So viel wie 4500 Haushalte
Beim Strom hat die Verwaltung den größten Anteil am Verbrauch. Hier ist in den letzten Jahren jedoch ein Rückgang zu verzeichnen. „Es kann davon ausgegangen werden, dass hier vor allem die Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz bewusster mit Energie umgehen“, wird zur Ursache angemerkt. Der jährliche Saarbrücker Strombedarf für die Ämter, Eigenbetriebe und die gesamte Straßenbeleuchtung beträgt 20 300 Megawattstunden. Diese Menge würde nach Berechnung der Verwaltung ausreichen, um 4500 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen.
Der Anstieg des Stromverbrauches bei den Kindergärten ab dem Jahr 2014 ist laut Analyse darauf zurückzuführen, dass umfangreiche Erweiterungen und Neubauten erfolg-
Der Stromverbrauch bei den Saarbrücker Straßenleuchten hat sich in den letzten fünf Jahren halbiert.
ten. Bei den einzelnen Objekten steigen die Verbräuche jedoch nur leicht, und das bei deutlich längeren Nutzungszeiten. Sie werden durch moderne Technik kompensiert. Zufrieden schauen die Experten auf die Straßenbeleuchtung. Deren Stromverbrauch ist in den letzten fünf Jahren fast halbiert worden, vor allem dank der Umstellung auf LED-Leuchten.
Beim Wasser sind die Friedhöfe, die Bäder und die Sportplätze die größten Verbraucher. Die Mengen hängen erheblich vom Wetter ab. In den Grundschulen blieb der Verbrauch über die Jahre konstant, und das trotz Ausbau der Nachmittagsbetreuung. Die Saarbrücker Wasserrechnung stieg von 965 000 Euro im Jahr 2010 auf 1,17 Millionen Euro im Jahr 2014. Die Kosten für Wärme gingen im selben Zeitraum von 3,55 Millionen Euro auf 3,19 Millionen Euro zurück. Die Stromrechnung stieg von 2,27 Millionen Euro auf 2,6 Millionen Euro.
Übrigens hat Saarbrücken Ende Oktober 2014 den Strom für die Jahre bis 2017 bereits eingekauft, und zwar „zu hundert Prozent Ökostrom“, wie es heißt. Dadurch reduzierten sich die jährlichen CO2-Emissionen um 10 000 Tonnen.
Anweisung zum Sparen Aktuell wird vom Amt für Klima- und Umweltschutz eine „Dienstanweisung für einen ressoucenschonenden Umgang mit Energie, Wasser und Wertstoffen innerhalb städtisch genutzter Objekte“erarbeitet. In Kindergärten und Schulen ist der „Klimaschutzmanager“unterwegs, um für einen sparsamen Umgang mit Heizung und Licht zu werben.
Der mit viel Aufwand erstellte „Energiebericht Kommunale Liegenschaften“liest sich auch für Laien interessant, zumal auch kurios anmutende Kleinigkeiten dargestellt werden wie beispielsweise der explosionsartig hochschnellende Strombedarf im Rathaus an „Weiberfastnacht“. Für den Brunnen am Anger in Dudweiler, der 2011 außer Betrieb ging, wurde weiterhin jahrelang Strom bezahlt. Der Verbrauch wurde nämlich nicht abgelesen, sondern immer geschätzt. Nach Feststellung des Fehlers flossen 5811 Euro an die Stadtkasse zurück.