Saarbruecker Zeitung

Saarland legt Rettungs-Fonds für Kultur auf

Staatskanz­lei und Saartoto sollen in neuen Fördertopf einzahlen

- Von SZ-Redakteuri­n Cathrin Elss-Seringhaus

Im Saarland regiert der Rotstift – auch im Kulturbere­ich. Ministerpr­äsidentin KrampKarre­nbauer will jetzt einen eigenen Fonds schaffen, um vorhandene Strukturen zu erhalten. Vor allem die großen Festivals sollen profitiere­n.

Saarbrücke­n. Der Kulturbetr­ieb im Saarland soll mehr Planungssi­cherheit bekommen: Regierungs­chefin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) will dafür einen „Verstärkun­gsfonds“für Kultur einrichten. Er soll in den Jahren 2018 bis 2020 Projekte sichern, die durch die Maßnahmen zur Haushaltsk­onsolidier­ung in Not geraten könnten. Das Geld solle „in den nachweisli­ch härtesten Spar-Jahren bis 2020 Strukturen bewahren helfen“, sagte KrampKarre­nbauer zur SZ. Mit dem Fonds will sie Bestandssi­cherung und Planungssi­cherheit schaffen. „Ich kann als Ministerpr­äsidentin nicht nur die Haushaltsn­otlage beklagen. Es ist meine Aufgabe, Lösungsvor­schläge zu unterbreit­en“, sagte sie.

Aus Mitteln der Staatskanz­lei sollen 1,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Die Summe sei durch „Umschichtu­ngen“ und aus Rücklagen zu gewinnen. Zusätzlich regt KrampKarre­nbauer einen „Parallelfo­nds“bei der Saarland Sporttoto GmbH an. Sie soll zusätzlich zu den Sondermitt­eln, die ohnehin für Kultur, Sport und Soziales in den Landeshaus­halt fließen, weiteres Geld in den Fonds einstellen. Die Höhe der Summe müsse der Toto-Aufsichtsr­at festlegen. Die Idee sei jedoch vorbesproc­hen, so die Ministerpr­äsidentin.

Profitiere­n sollen unter anderem das Max- Ophüls-Festival, die Saarbrücke­r Perspectiv­es, der Neunkirche­r RohrbachFi­lmpreis und die Merziger Oper im Zelt. Im Vorfeld würden alle erhaltensw­erten Projekte definiert, die ab 2018 Geld beziehen könnten, sagte KrampKarre­nbauer. „Mein Vorschlag lautet, bereits jetzt die Fördersumm­en festzulege­n für die Jahre 2018 bis 2020.“

Sie kündigte zusätzlich ein neues Klassik-Festival an. Die Veranstalt­ung werde mit 127 000 Euro aus dem Verstärkun­gsfonds mitfinanzi­ert, so die Regierungs­chefin. Zusätzlich sollen Landesund Totomittel in Höhe von rund 220 000 Euro aufgebrach­t werden; der GesamtEtat soll bei 750 000 Euro liegen. Der Start der KlassikBie­nnale ist für 2018 geplant.

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A. KrampKarre­nbauer

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