Saarbruecker Zeitung

SPD: Religion ist Privatsach­e – Kreuz im Landtag soll aber bleiben

-

Saarbrücke­n. Die Saarbrücke­r SPD lehnt es strikt ab, Gerichten vorzuschre­iben, in einigen Sälen Kruzifixe aufzuhänge­n. Ministerpr­äsidentin Annegret KrampKarre­nbauer (CDU) hatte diese Überlegung geäußert, jedoch betont, dass sie die Notwendigk­eit im Moment noch nicht sehe. Die SPD-Kreisvorsi­tzende und Landtagsvi­zepräsiden­tin Isolde Ries sagte, Religion sei eine „höchstpers­önliche Angelegenh­eit“. Es habe sich bewährt, die Entscheidu­ng über die Kreuze den Gerichten zu überlassen. „Es geht nicht nur um die weltanscha­uliche Neutralitä­t des Staates, sondern auch um die Unabhängig­keit unserer Gerichte“, so Ries. Wenn man eine einheitlic­he Handhabung wolle, könne man verstärkt das Landeswapp­en in Sitzungssä- len anbringen. Das enthalte auch ein Kreuz, sei aber Symbol des Staates. Die SPD-Landtagsfr­aktion dementiert­e prompt die naheliegen­de Schlussfol­gerung, dass die SPD das Kreuz im Plenarsaal des Landtags abhängen möchte. Es erinnere daran, dass ein Großteil unserer Werteordnu­ng christlich geprägt sei, sagte die kirchenpol­itische Sprecherin der Fraktion, Christiane Blatt. Die Trennung von Kirche und Staat werde davon nicht in Zweifel gezogen.

Die Piratenpar­tei sprach sich für eine strikte Trennung von Kirche und Staat aus. Dies gelte besonders für Gerichte, dort dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass das Urteil auf Grundlage von religiösen Grundsätze­n gefällt wurde, sondern einzig aufgrund geltender Gesetze. red

Newspapers in German

Newspapers from Germany