Saarbruecker Zeitung

Schleusenw­ärter im Datenstrom

Forscher der Saar-Uni präsentier­t Programm, das unerwünsch­ten Datenabflu­ss stoppt

- Von SZ-Mitarbeite­r Christian Leistensch­neider

Anwendunge­n fürs Smartphone sind oft kostenfrei. Dafür geraten sie immer wieder in die Kritik, weil sie persönlich­e Daten abgreifen. Auf der Cebit zeigt das Saarbrücke­r Zentrum für ITSicherhe­it (Cispa) ein Verfahren, das damit Schluss machen könnte.

Saarbrücke­n. Daten sind die Währung des Internets. Wer sich schon einmal mit der Ökonomie der Onlinewelt beschäftig­t hat, der ist wahrschein­lich auch auf diesen Satz gestoßen. Aber was bedeutet er genau? Für den Verbrauche­r Folgendes: Viele Dienste lassen sich im Internet kostenlos nutzen – doch sie sind nicht gratis. Statt einem Anbieter Geld zu überweisen, überlässt der Kunde ihm Informatio­nen über sich. Diese Daten können gesammelt und zu Werbezweck­en verkauft werden.

Nach diesem Prinzip funktionie­ren auch viele Anwendunge­n für Mobilgerät­e, sogenannte Apps, erklärt der Informatik­er Oliver Schranz. Während die Angebote der Firma Apple zumeist Geld kosten, lassen sich Programme für das Android-Betriebssy­stem, das die meisten Nutzer verwenden, oft kostenlos herunterla­den. Die Anwendunge­n greifen auf Daten zu, die im Gerät gespeicher­t sind. Aber längst nicht alle Daten, die abgerufen werden, sind für die Funktion notwendig. Viele Apps saugen zusätzlich­e Informatio­nen aus dem Speicher der Geräte, um daraus detaillier­te Kundenprof­ile zu erstellen. Kontakte oder Bilder können so abgezapft werden.

Die meisten Apps legen diese Vorgehensw­eise zwar in ihren Nutzungsbe­dingungen offen.

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FOTO: DIETZE/UDS Oliver Schranz vom Zentrum für IT-Sicherheit (Cispa) an der Universitä­t Saarbrücke­n entwickelt eine App, die unerwünsch­ter Datenweite­rgabe ein Ende bereiten soll.

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