Schleusenwärter im Datenstrom
Forscher der Saar-Uni präsentiert Programm, das unerwünschten Datenabfluss stoppt
Anwendungen fürs Smartphone sind oft kostenfrei. Dafür geraten sie immer wieder in die Kritik, weil sie persönliche Daten abgreifen. Auf der Cebit zeigt das Saarbrücker Zentrum für ITSicherheit (Cispa) ein Verfahren, das damit Schluss machen könnte.
Saarbrücken. Daten sind die Währung des Internets. Wer sich schon einmal mit der Ökonomie der Onlinewelt beschäftigt hat, der ist wahrscheinlich auch auf diesen Satz gestoßen. Aber was bedeutet er genau? Für den Verbraucher Folgendes: Viele Dienste lassen sich im Internet kostenlos nutzen – doch sie sind nicht gratis. Statt einem Anbieter Geld zu überweisen, überlässt der Kunde ihm Informationen über sich. Diese Daten können gesammelt und zu Werbezwecken verkauft werden.
Nach diesem Prinzip funktionieren auch viele Anwendungen für Mobilgeräte, sogenannte Apps, erklärt der Informatiker Oliver Schranz. Während die Angebote der Firma Apple zumeist Geld kosten, lassen sich Programme für das Android-Betriebssystem, das die meisten Nutzer verwenden, oft kostenlos herunterladen. Die Anwendungen greifen auf Daten zu, die im Gerät gespeichert sind. Aber längst nicht alle Daten, die abgerufen werden, sind für die Funktion notwendig. Viele Apps saugen zusätzliche Informationen aus dem Speicher der Geräte, um daraus detaillierte Kundenprofile zu erstellen. Kontakte oder Bilder können so abgezapft werden.
Die meisten Apps legen diese Vorgehensweise zwar in ihren Nutzungsbedingungen offen.