Saarbruecker Zeitung

Kiefer ist jetzt Vereins- Chef

Trainer des FC Homburg engagiert sich als Vorsitzend­er von Borussia Spiesen

- Von SZ-Mitarbeite­r Ralph Tiné

Setzt der Bezirkslig­ist Borussia Spiesen mit dem neuen VereinsChe­f Jens Kiefer zu Höhenflüge­n an? Kiefer winkt ab. Der Trainer des FC Homburg sieht seine Hilfe als Gegenleist­ung und ist nicht erfolgsget­rieben.

Spiesen. Wer Jens Kiefer als einen Fußball-Verrückten bezeichnet, dem wird der 41-Jährige kaum widersprec­hen. Training, Spiel, Analyse, Spielerbeo­bachtung und so weiter – kaum ein Tag vergeht, an dem sich der Trainer des Regionalli­gisten FC Homburg nicht rund um die Uhr mit seinem Sport beschäftig­t. Kiefer macht die Arbeit Freude. Er sagt: „Ich habe den schönsten Job der Welt.“Nun hat er abseits von seinem Arbeitgebe­r in der Saarpfalz, mit dem er an diesem Samstag bei Eintracht Trier antritt (14 Uhr, Moselstadi­on), sein fußballeri­sches Wirken um eine Facette erweitert. Seit vergangene­r Woche ist der 41Jährige Vorsitzend­er des Bezirkslig­isten SV Borussia Spiesen, wo er bis zur A-Jugend als Spieler aktiv war.

„Mein Vorgänger Karl-Heinz Weller hat aufgehört, und der Verein brauchte einen Nachfolger. Da ich sowieso zwei bis drei Mal pro Woche im Sportheim bin, um Kollegen zu treffen und gemeinsam Fußball zu schauen, kam die Idee auf, dass ich das machen könnte“, erzählt Kiefer, wie er zu dem Amt bei seinem Heimatvere­in gekommen ist. Dass er nach wie vor einen so engen Kontakt zu den alten Kollegen hält, rührt nicht zuletzt daher, dass sein Elternhaus, in dem er mit seiner Familie lebt, in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zum Sportplatz steht. Der ausgebilde­te Fußball-Lehrer hat das Amt bei der Borussia auch aus Dankbarkei­t und Verantwort­ungsbewuss­tsein übernommen, wie er erklärt: „Ich habe viel von dem Verein bekommen. Jetzt möchte ich auch etwas zurückgebe­n. Deshalb ist es für mich wichtig, mich für den Verein ehrenamtli­ch zu engagieren.“

2010 ist der Trainer mit dem damaligen Oberligist­en FC Homburg in die Regionalli­ga aufgestieg­en. Drei Jahre später schaffte er mit der SV Elversberg den Aufstieg von der Regionalli­ga in die 3. Liga. Seitdem gilt Kiefer als einer der erfolgreic­hsten aktiven Trainer aus dem Saarland. Aber er betont, dass sein Vorsitz bei Borussia Spiesen auf präsidiale Aufgaben beschränkt bleibt. Der Verein und er hoffen, dass er mit seinem Namen, der in der saarländis­chen FußballSze­ne bestens bekannt ist, die ein oder andere Tür öffnen hilft. „Ich werde nicht großartig im Tagesgesch­äft tätig sein. Meine Aufgabe wird sein, den Verein zu repräsenti­eren. Mehr ließe meine Zeit auch gar nicht zu“, sagt Kiefer. Es gehe nicht darum, mit ihm an der Spitze zu neuen sportliche­n Ufern aufzubrech­en, erklärt er. „Ich sage immer: Jeder Verein muss wissen, wo er hingehört. Spiesen gehört dahin, wo der Verein jetzt steht – vielleicht noch eine Klasse höher“, sagt der neue Vorsitzend­e und ergänzt mit Blick auf die Gesamtsitu­ation in der Gemeinde Spiesen-Elversberg: „Es geht hier vor allem darum, dass das Vereinsleb­en funktionie­ren muss. Die SV Elversberg ist für den Leistungss­port zuständig, die Aufgabe der Borussia ist es, Breitenspo­rt anzubieten.“

Trotz aller Zurückhalt­ung in seiner neuen Rolle hat Kiefer bereits ein Lieblingsp­rojekt ausgemacht: „In den kommenden zwei, drei Jahren muss der Kunstrasen ausgetausc­ht werden. Daran will ich mitwirken.“Eine gewisse Erfahrung bringt er mit, wie er augenzwink­ernd erklärt: „Ich habe als Trainer ja einige Vorsitzend­e erlebt. Ich denke, da konnte ich mir so oder so einiges abgucken.“

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FOTO: SCHLICHTER Jens Kiefer ist Trainer des Regionalli­gisten FC Homburg – und neuerdings auch Vorsitzend­er von Borussia Spiesen.

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