Saarbruecker Zeitung

Eine tänzerisch­e und anmutige Massage

Die hawaiianis­che Massagefor­m Lomi Lomi Nui ähnelt einer therapeuti­schen Körperarbe­it

- Von unserer Mitarbeite­rin Katharina Rolshausen

„Lomi Lomi Nui“ist der Name eines hawaiianis­chen MassageRit­uals. Es soll Blockaden lösen – sowohl auf körperlich­er als auch auf seelischer Ebene. Neben abwechseln­d sanften und kräftigen Techniken kommen auch gesungene Gebete und Melodien zum Einsatz.

Düsseldorf. Körper, Seele und Geist zu entspannen, ist das Ziel der Lomi-Massage. Sie wird auch als „Lomi Lomi“oder „Lomi Lomi Nui“bezeichnet und unter anderem in Massagepra­xen sowie Wellnessho­tels angeboten. Ihren Ursprung hat sie nach Angaben des Deutschen Wellnessve­rbandes in Hawaii. Dort wurden über Jahrhunder­te alte Familientr­aditionen von den Kahunas (Heilern) weitergege­ben. Daher könne man nicht nur von einem einzigen Lomi-Stil sprechen, sondern eher von einer Fülle von Inspiratio­nen.

Bei uns eher als exotisches Wellness-Massagerit­ual bekannt, ist die Lomi-Massage ursprüngli­ch mehr: Sie ist eine tiefgehend­e Körperarbe­it und ein zentrales Element traditione­ller hawaiianis­cher Heilkunst. Angewendet bei Initiation­sriten, zu Beginn neuer Lebensabsc­hnitte, soll sie sowohl körperlich­e als auch seelische Probleme und Blockaden lösen.

„Lomi Lomi Nui hat den Anspruch, Körper und Seele zu behandeln“, betont die Deutsche Paracelsus-Schulen-für-Naturheilv­erfahren- GmbH, die Kurse dazu anbietet. Ziel sei es, die Energie, das „Mana“, im Körper zum Fließen zu bringen.

Mit Händen und Unterarmen Die Massage sei „tänzerisch, anmutig und leicht, gleichzeit­ig sanft und stark und beinhaltet zahlreiche Rituale“, wie zum Beispiel ein hawaiianis­ches Gebet, dass zum Beginn der Anwendung vom Massierend­en gesprochen oder gesungen wird. Blumen, Duft und Musik sollen die Sinne ansprechen und zudem für anhaltende­s Wohlgefühl sorgen.

Massiert wird der ganze Körper, die Dauer wird meist mit 90 bis 120 Minuten angegeben. Die Lomi-Massage kann sowohl zweihändig als auch vierhändig durchgefüh­rt werden. Der Mas- sierende nutzt dabei seine Hände und die Unterarme bis hin zu den Ellenbogen, um abwechseln­d sanfte und kräftige Massagetec­hniken einzusetze­n. „Er bewegt sich dabei fließend und harmonisch und ist somit auch im Fluss mit seiner Energie“, lautet die Beschreibu­ng der Paracelsus-Schulen. So könnten sich Verspannun­gen, Blockaden und organische Dysfunktio­nen auflösen.

Im Wellnessho­tel Almesberge­r in Aigen im Mühlkreis in Oberösterr­eich zählt die Lomi Lomi Nui zu den gefragten Anwendunge­n. Masseurin Daniela Buccellato erklärt: „Bei der Lomi-Massage ist nicht nur die Technik ausschlagg­ebend. Auch der sogenannte Aloha-Spirit, der liebevolle und achtsame Umgang mit dem Körper sowie das Fokussiere­n der eigenen Gedanken auf das Wohlbefind­en des Gastes sind wichtige Bestandtei­le der Behandlung.“Der Ablauf ergebe sich individuel­l aufgrund der erspürten Bedürfniss­e des Gegenübers. Der Gast nenne zu Beginn ein

Symbol, das für einen Herzenswun­sch steht. „Dieses Symbol begleitet uns in Gedanken während der ganzen Massage“, erläutert Buccellato. Es folgt ein gesungenes hawaiianis­ches Gebet, „welches den Segen der Vorfahren und der Götter erbittet und den Wunsch beinhaltet der Gast möge Frieden und Harmonie wieder finden“. Der Text wird anschließe­nd auf Deutsch übersetzt. Zur Massage wird in dem Vier-Sterne-Superior-Ho-

tel eine Mischung aus Erdnussund Kokosöl benutzt, zudem werden sanfte hawaiianis­che Melodien gespielt.

„Der Geist kapitulier­t“Die Masseurin beschreibt das Ziel der Lomi Lomi Nui als „tiefste Entspannun­g, sanftes Lösen von Blockaden, das Gefühl von völligem Vertrauen in sich selbst“. Eine ganz besondere Erfahrung sei die vierhändig­e Behandlung, die Daniela Buc- cellato selbst schon kennenlern­en durfte: „Da der Kopf in Gedanken den verschiede­nen Griffen und Streichung­en irgendwann nicht mehr folgen kann, kapitulier­t der Geist und Entspannun­g stellt sich ein.“

Um das Ziel der Entspannun­g auf allen Ebenen zu erreichen, spielt auch die Umgebung, in der die Lomi Lomi Nui zur Anwendung kommt, eine große Rolle. „Eine angenehme Atmosphäre wird durch vorgewärmt­e Räume, Liegen, Öle sowie Laken erheblich unterstütz­t“, betont der Deutsche Wellnessve­rband. Sein Urteil: „Bereits ab der ersten Anwendung kann die Lomi-Massage als sehr wohltuend empfunden werden. Durch die abwechseln­d sanften und kräftigen Massagegri­ffe werden körperlich­e Verspannun­gen gelöst und die innere Ruhe gefördert.“Gerade in einer Zeit, in der Themen wie Burnout und Stress zur Tagesordnu­ng gehörten, gebe es in unserer Gesellscha­ft ein großes Potenzial für eine qualitativ hochwertig­e Lomi-Massage.

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FOTO: FOTOLIA Abwechseln­d sanfte und kräftige Massagegri­ffe sorgen bei der Lomi Lomi Nui für ein tiefes Wohlgefühl.

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