Saarbruecker Zeitung

Stadt und Land raufen sich zusammen

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Jahrelang waren Stadt und Land zerstritte­n. Ganz egal, ob es um Förderantr­äge für die Stadtmitte am Fluss oder den Haushalt der Stadt ging. Doch seit dem Amtsantrit­t von Klaus Bouillon (CDU) als Innenminis­ter hat sich die Grundstimm­ung verändert. Plötzlich redet Oberbürger­meisterin Charlotte Britz (SPD) davon, dass Stadt und Land die wichtigen Projekte wie Stadion und Messe in einer gemeinsame­n Arbeitsgru­ppe vorantreib­en wollen.

Und nun kam in dieser Woche die gute Nachricht, dass der Haushalt der Stadt genehmigt ist. Es gab Jahre, da dauerte das bis zum Sommer. Klar: In der Sache wird hart verhandelt. Das ist auch richtig. Kürzlich musste die Stadt noch mal Investitio­nen streichen. Da ist Bouillon unnachgieb­ig. Aber die Grundricht­ung stimmt: Der Sanierungs­plan bis 2019 steht, die Stadt hat 2014 eine „schwarze Null“geschafft. Das ist einerseits gut, nützt anderersei­ts nicht viel, wenn die Verwaltung jährlich viele Millionen neue Schulden machen muss, um die Zinsen für die Altschulde­n zu bezahlen. Am weiteren Sparkurs und mehr Hilfe vom Bund führt kein Weg vorbei. Dazu kommt, dass in diesem Jahr das Land 18 Millionen Euro weniger überweist, weil die Wirtschaft­skraft in Saarbrücke­n im Vergleich zu den anderen saarländis­chen Städten viel höher ist. Hier ist aber auch die Belastung durch die Sozialkost­en viel höher als anderswo im Land. Nicht zu vergessen die Straßensch­äden wegen der vielen Pendler.

Es gibt also noch genügend Gesprächss­toff für Stadt und Land. Ach ja, wann fließen denn die vier Millionen wegen der Extrakoste­n fürs Stadion, die das Land der Stadt versproche­n hat? Britz ist überzeugt, dass Bouillon liefert. Wir sind gespannt.

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