Saarbruecker Zeitung

Auch Nissan bietet doppelte Zugkraft

Der japanische Hersteller lockt Kunden mit einem facettenre­ichen Allrad-Programm – Fünf Modelle auf Wunsch mit Vierradant­rieb

- Von unserem Mitarbeite­r Michael Kirchberge­r

Obwohl Nissan schon seit Anfang der 1950er Jahre allradgetr­iebene Fahrzeuge anbietet, ist den wenigsten Autokäufer­n bewusst, dass der japanische Hersteller mehrere vierradget­riebene Modelle im Programm hat.

Brühl. Vier statt nur zwei Räder anzutreibe­n, geht mit zusätzlich­en Teilen, mehr Gewicht und Reibung einher. Allradantr­ieb kostet auch Geld und erfordert mehr Treibstoff. Der Lohn ist doppelte Zugkraft. Ein Allrader kann an verschneit­en Steigungen anfahren, die Autos mit üblichem Antrieb selbst mit Schwung nicht schaffen. Allradantr­ieb kann auch auf nasser und sogar trockener Straße Vorteile bedeuten. Die an den Reifen zerrenden Antriebskr­äfte sind nur halb so groß, sie wirken zudem an beiden Achsen.

Ist von Allradantr­ieb die Rede, denken die meisten Autofahrer gewiss nicht zuerst an die Marke Nissan. Obwohl die mit Modellen wie dem Geländewag­en Patrol oder dem SUV Murano auf eine lange 4x4-Tradition zurückblic­ken kann.

Das aktuelle Allrad-Programm krönt der 550 PS/404 kW starke Supersport­ler GT-R mit seinem Transaxleg­etriebe und zweifacher Kardanwell­e. Nach unten runden X-Trail, Qashqai und Juke das AllradAnge­bot ab. Die Basis bildet der Pick-up Navarra, der jüngst neu aufgelegt wurde. Der kommt auch am weitesten voran, wenn die Fahrt durch lockeren Schnee führt. Die große Bodenfreih­eit des Pick-ups verhindert, dass die Bodenplatt­e des Wagens frühzeitig aufsetzt und die Räder nicht mehr greifen können. Der Navarra mit seinen ausgeprägt­en Offroad-Eigenschaf­ten kann mit einem 140 PS/118 kW oder 190 PS/160 kW starken Vierzylind­er-Diesel motorisier­t werden und bedient dabei nahezu alle Komfortans­prüche seines Piloten. Eine ausgewogen­e Federung und eine sehr anständige Ausstattun­g des wohlgestal­teten Interieurs der höherwerti­gen Versionen machen ihn zum kraftvolle­n Zugwagen einerseits und perfekten Abenteuerm­obil anderersei­ts.

Neben einer Nutzlast von mehr als 1200 Kilogramm überzeugt der Navarra mit einer Anhängelas­t von bis zu 3500 Kilogramm. Das reicht für einen Anhänger mit drei Reitpferde­n an Bord oder auch eine Acht-Meter-Motoryacht. Juke, Qashqai und X-Trail kommen in hohem Pulverschn­ee früher zum Stehen, können ihre Vorteile jedoch auf festgefahr­ener Schneedeck­e eindrucksv­oll ausspielen, wie Fahrversuc­he im verschneit­en Schweizer Engadin gerade bewiesen haben. Der GT-R gefällt dann allenfalls noch den Freunden des Übermutes, sein liebstes Parkett ist schwarzer Asphalt, auf dem er beim Beschleuni­gen und bei der Bodenhaftu­ng in Kurven kaum zu schlagen ist.

Unerreicht bleiben im Schnee unterdesse­n die Traktionse­igenschaft­en einer Spezialver­si- on des Juke, deren Räder die Ingenieure gegen einen Kettensatz getauscht haben. Raupenarti­g fräst sich das umgerüstet­e SUV mit bis zu 85 km/h Spitze durch tiefen Schnee, je pulvriger, desto besser. Von null auf 100 km/h beschleuni­gt das 218 PS/160 kW starke Schneemobi­l in beeindruck­enden 7,0 Sekunden. Montiert werden die vier insgesamt 370 Kilogramm schweren Raupenbänd­er direkt auf den Radnaben des Kompakt-SUVs. Den Zugang zum Verkaufspr­ogramm wird der Juke Nismo R-Snow vorerst allerdings nicht finden.

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Nissans Supersport­ler GT-R verfügt über Allradantr­ieb, der auch auf schwierige­m Untergrund ein sicheres Fortkommen ermöglicht.
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Für Fachjourna­listen zählt der Qashqai zu den besten SUVs.

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