Besondere Lösungen sind angesagt
Zum Artikel „Brücken-Neubau wird wohl länger dauern“(SZ-Ausgabe vom 13. April)
Zehn bis elf Jahre soll der Neubau der Fechinger Talbrücke also dauern. Das Planfeststellungsverfahren sei daran schuld, konnte man lesen. Ich bin zwar erst in der zweiten Nachkriegsgeneration aufgewachsen, aber ein Blick in die Geschichtsbücher war zu meiner Schulzeit durchaus noch üblich. Und da konnte ich nirgends einen Hinweis darauf finden, dass man in Deutschland erst Mitte der 50er Jahre mit dem Neubau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten und unbrauchbar gewordenen Brücken und Gebäude begonnen hat. Und dass sie alle an der selben Stelle wie die alten standen, war sicher auch nicht der Fall. Will sagen: Besondere Ereignisse verlangen nach besonderen Lösungen. Die Werbung sagte uns jedenfalls einmal: „Geht nicht, gibt’s nicht“. Und überhaupt: Ist nicht jede Brücke ohnehin nur eine „Übergangslösung“? Also ran an die Arbeit. Jürgen Bolldorf, Merzig Sehr geehrter Herr Bolldorf,
früher gingen solche Bauvorhaben in der Tat schneller über die Bühne als heute. Das liegt vor allem daran, dass es etliche Vorschriften, die heute bei Planung und Genehmigung berücksichtigt werden müssen, damals noch gar nicht gab. Über die Jahre sind immer neue Regelungen auf EU- und auf Bundesebene hinzugekommen, beispielsweise zum Natur- und Artenschutz. Es wäre wünschenswert, dass das Verfahren verkürzt wird, und wahrscheinlich gäbe es dafür sogar Spielraum. Allerdings sollte dies nicht auf Kosten der Umwelt oder der Sicherheit geschehen. Ihre Nora Ernst Gerhard Schmidt, Welschbach