Saarbruecker Zeitung

Medizinisc­he Zeitenwend­e

Wie ein neues Werkzeug die Gentechnik revolution­iert

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Der zweite Teil der Dokumentat­ion „Schöne neue Gentechnik“zeigt beispielha­lft, wie sich die Erfindung der neuen Genschere auf die Medizin auswirkt.

Saarbrücke­n. Die Genschere CRISPR revolution­iert die Gentechnik. Mit dem Werkzeug gelingen rückstands­freie, buchstaben­genaue Eingriffe im Erbgut bei Mikroorgan­ismen, Pflanzen, Tieren und Menschen, genannt „genome editing“. Die Genschere ist neben ihrer einfachen Handhabung auch günstig in der Anwendung und eröffnet neue Chance auf Heilung bei seltenen Krankheite­n. Die Heilung von Krankheite­n wie Krebs oder Aids scheint dadurch ebenso greifbar wie die Herstellun­g etwa von SchweineOr­ganen zur Transplant­ation in den Menschen.

Die aktuellen Entwicklun­gen in der Gentechnik überschlag­en sich, eröffnen Möglichkei­ten, bergen Risiken – und zwingen uns zu Entscheidu­ngen, die grundsätzl­icher nicht sein könnten. Die biotechnis­chen Möglichkei­ten zur Manipulati­on von Leben sind bereits in den Laboren rund um den Globus angekommen. Selten haben wir in den letzten Jahrzehnte­n gesehen, dass eine Entwicklun­g die Wissenscha­ft so elektrisie­rt hat. „Genome editing“trifft in all seinen Anwendungs­gebieten mitten in die seit 40 Jahren hitzig geführte Auseinande­rsetzung mit Gentechnik.

Ob positiv oder negativ: Die Auswirkung­en auf unser Leben sind immens und werden sehr bald schon konkret. Der letzte Teil der Doku „Schöne neue Gentechnik“befasst sich mit diesen Entwicklun­gen und wirft die Frage nach der ethischen Vertretbar­keit unseres Handelns auf. Einen besonderen Schwerpunk­t bildet die sogenannte „rote Gentechnik“, also jenen Bereich, der sich mit dem Einsatz der neuen Technik am Menschen befasst.

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